Laufen
Starke Persönlichkeiten am Gymnasium

05.07.2020 | Stand 21.09.2023, 1:45 Uhr
Hannes Höfer

Der Schülerförderpreis des Lions Club Bad Reichenhall ging diesmal an vier Schüler des Laufener Rottmayr-Gymnasiums. Vorne von links: Nadine Wimmer, Alicia Loreth, Tobias Lengdobler und Hannes Krebs. Hinten von links: Erwin Lung (Schatzmeister), Dr. Peter Schüßler (Sekretär), Elisabeth Lung (Präsidentin) und Direktor Maurice Flatscher. −Foto: Hannes Höfer

Das Leben als Direktor am Rottmayr-Gymnasium sei schön, sagt Maurice Flatscher, doch mit Schülern wie diesen wäre es wunderbar – "ja perfekt". Gemeint hat der Schulleiter zwei junge Frauen und zwei junge Männer, die sich "über die Maßen" inner- und außerhalb der Schule engagieren. Und das in einer Weise, die nicht allein vom Schulleiter gewürdigt wird. Der Lions Club Bad Reichenhall überreichte seine jährlichen Förderpreise diesmal ganz im Norden des Landkreises.
Geplant war ein schöner Festabend in Bad Reichenhall, in großer Runde mit feinem Essen. Doch Corona strich den Abend des 2. April aus den Terminkalendern. Ein Viertel Jahr später holen drei Vertreter der "Löwen" diese Ehrung nach; in ganz kleinem Rahmen, in der Mensa des Laufener Rottmayr-Gymnasiums. Es gibt vier Gymnasien im Berchtesgadener Land, allesamt turnusmäßig bedacht vom Lions Club Bad Reichenhall. Diesem Club ist es ein Anliegen, das Engagement junger Leute zu würdigen. "Wir wollten unsere Wertschätzung und unseren Dank für euren Einsatz auch öffentlich zum Ausdruck bringen", erklärt Club-Präsidentin Elisabeth Lung, "es soll auch Ansporn sein, so weiter zu machen." Ausgewählt werden die Preisträger von den jeweiligen Schulleitern und Vertretern aus dem Lehrkörper. Direktor Maurice Flatscher hat dafür auch einen Blick in "ältere Quellen" geworfen, will heißen, in Beurteilungen aus Grundschulzeiten.

Alicia Loreth ist 17 Jahre und besucht die zehnte Klasse. "Sie prägt durch ihr rücksichtvolles und hilfsbereites Auftreten das Klassenklima in sehr positiver Weise", würdigt Flatscher die junge Laufenerin, unaufgeregt engagiere sie sich als Tutorin, als Mitglied im Eventteam und in der Umweltgruppe. Ausgeglichen und ohne großes Aufheben übernehme Alicia Aufgaben, löse die selbstständig und kreativ. "Sie packt zuverlässig zu, ohne sich in den Vordergrund zu drängen." – "Ich wollte immer Tutorin werden", erklärt Alicia, die ehrenamtlich in der Wasserwacht aktiv ist, selbst dazu. Klar, dass sie auch in der Schülermitverwaltung mitwirkt.

Nadine Wimmer ist ebenfalls 17 und ebenso in einer zehnten Klasse. "Ihr Verhalten ist geprägt von Rücksicht, Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft", sagt der Direktor über die Schülerin, die sich besonders im Schulsanitätsdienst hervortut. "Sollte ich mich mal verletzten, dann würde ich mir eine Sanitäterin wie Nadine wünschen", so Flatscher über die "Kümmerin", die "das Herz auf der Zunge hat", auf der bairischen Zunge. Grundsätze wie ‚pack ma’s‘ und ‚passt scho‘ seien vermutlich ihre Art, Dinge anzupacken. "Es ist die Freude am Helfen", sagt Nadine selbst. Sie ist bei der Wasserwacht Kühnhausen aktiv und hat dort unter anderem die Ausbildung zur Rettungsschwimmerin absolviert. "Jüngeren was beizubringen, ist schön", sagt sie. Nadines Traumberuf ist Notfallsanitäterin.

Hannes Krebs ist 18 Jahre und verlässt nun mit dem Abitur das RGL, "leider" wie er bedauert. "Vorausschauend, zuverlässig, aktiv und gewissenhaft", beschreibt Flatscher einen anderen Aktivposten im Schulsanitätsdienst. "Er tritt verantwortlich für aufgestellte Regeln ein, verlangt aber auch von anderen Einsatz und Leistung." Auf ihn könne man sich immer verlassen, Hannes denke voraus und vertrete geradlinig und konsequent seine Positionen. "Ich habe viel dazu gelernt und einiges Wissen weitergeben dürfen", blickt Hannes auf sein Engagement im Schulsanitätsdienst, den er "erst" mit der sechsten Klasse antreten durfte. Hannes hat eine Stelle bei der Polizei in Aussicht.

Tobias Lengdobler hat mit 18 ebenfalls sein Abitur bestanden und verlässt die Schule. "Als Klassensprecher nimmt Tobias bemerkenswerten Einfluss auf die Entwicklung eines harmonischen Klimas", so Flatscher, "er vertritt seine Meinung selbstbewusst, stellt aber eigene Bedürfnisse bereitwillig zurück." Eigenverantwortlich übernehme er Aufgaben und Dienste. Als Schulleiter treffe er, Flatscher, Tobias beinahe in jedem Gremium: Der Schülermitverwaltung, der Umweltgruppe, bei der Leichtathletik, im Event- und Technikteam, als Mitorganisator von Autorenlesungen. "Du standest zwar oft im Vordergrund, hast dich da jedoch nie hingedrängt", wendet sich der Chef an den scheidenden Schüler, der in seiner Freiheit bei der Feuerwehr aktiv ist und im Helferkreis in Surheim. "Es ist schön, zusammen mit anderen etwas auf die Beine zu stellen", sagt Tobias über seine Motivation.