Im Rahmen seiner Wissenschafts- und Technologieoffensive, die Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag im Landtag vorgestellt hat, hat er auch die "Einrichtung eines Medizincampus in Passau" in Aussicht gestellt. Beobachter hatten diesen Schritt nicht erwartet.
Niederbayern ist der letzte Regierungsbezirk im Freistaat, in dem es noch keine akademische Ärzteausbildung und für die Bewohner eine unimedizinische Versorgung in der Nähe gibt. Seit einem Jahr kämpft die Region parteiübergreifend um die Schaffung eines Uniklinikums und einer Medizinischen Fakultät an der Universität Passau, wie sie zuletzt noch unter Söders Vorgänger Horst Seehofer in Augsburg versprochen und dann schnellstmöglich umgesetzt wurde. Heuer beginnt dort die Ärzteausbildung, rund eine Milliarde Euro ließ sich der Freistaat das Projekt in Augsburg kosten – ein finanzieller Aufwand, den auch die Menschen in Niederbayern der Staatsregierung wert sein sollten, wie man vor Ort findet.
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Nachdem die Landtags-CSU (anders als die regionalen CSU-Abgeordneten) ein entsprechendes Ansinnen der Region bisher mehrfach abgelehnt hatte und auch der aus Niederbayern stammende Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) sich öffentlich nur zurückhaltend geäußert hatte, hat nun Ministerpräsident Söder in seiner Regierungserklärung "eine Projektgruppe" angekündigt, "die sich mit Einrichtung eines Medizincampus in Passau befasst".
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