Bad Füssing
Räuber überfällt Tankstelle zweites Mal: Polizei hofft auf Hinweise

21.06.2019 | Stand 20.09.2023, 5:03 Uhr

Zweimal in drei Wochen ist die Agip-Tankstelle in Bad Füssing von einem Unbekannten überfallen worden. Jedes Mal hatte er eine Axt dabei, beim ersten Mal schlug er auch damit zu. −Foto: zema-foto.de

Mit einer Axt bewaffnet hat ein bislang unbekannter Räuber nun schon zum zweiten Mal die Agip-Tankstelle in Bad Füssing überfallen. Nachdem er Ende Mai den Inhaber angegriffen und einen vierstelligen Eurobetrag erbeutet hatte, konnte er am Fronleichnamstag mit einem dreistelligen Betrag und einigen Schachteln Zigaretten fliehen. Eine Angestellte, die hinter dem Kassentresen stand, wurde nicht verletzt. Die Kripo Passau hat die Ermittlungen übernommen.

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Tankstellenbetreiber Rudolph Egginger steckt der Schrecken des ersten Überfalls noch in den Knochen. Am 29. Mai war der Räuber um kurz nach 19 Uhr zum ersten Mal in seinen Verkaufsraum gekommen, vermummt und mit einer Axt in der Hand. Damit geht er auf den 71-Jährigen, der zu dem Zeitpunkt allein in der Tankstelle ist, zu, fordert in gebrochenem Deutsch Geld, sagt auf Englisch "money, money". Sofort fängt er an, mit der Axt auf den Tresen und Egginger einzuschlagen. "Er hat mich hinter der Kasse in die Enge getrieben. Nur mit einem Stuhl konnte ich die Axthiebe abwehren", schildert Egginger den Überfall auf Nachfrage der PNP. Die Polizei leitet eine Großfahndung ein. Dabei wird ein Hochhaus, in das der Mann geflohen sein soll, bis 22 Uhr von Einsatzkräften umstellt. Gefasst werden kann der Räuber allerdings nicht.

Am vergangenen Donnerstag dann kommt er wohl zurück: Gegen 19.30 Uhr geht wieder ein vermummter Mann mit einer Axt in der Hand in die Tankstelle, überfällt dieses Mal eine Angestellte, die allein Dienst hat.Sie öffnet die Kasse, der Mann stiehlt einen mittleren dreistelligen Eurobetrag und nimmt wieder zehn Schachteln "Marlboro Gold" aus dem Regal mit. Dann flieht er in Richtung Ortsmitte. "Die Angestellte ist körperlich unverletzt, aber seelisch natürlich sehr mitgenommen", weiß ihr Chef Rudolph Egginger. Auch ihn verfolgt der Vorfall seit drei Wochen.

Eggingers Schwiegersohn hat deshalb nach dem zweiten Überfall noch am Donnerstagabend einen Facebook-Post online gestellt, der vielfach geteilt wurde. Darin ruft er Zeugen auf, sich bei ihm zu melden. Die Arbeit der Polizei in der Sache kommt in dem Post nicht gut weg. Einen Tag danach haben sich die Wogen wieder geglättet: "Wir wollen der Polizei und der Staatsanwaltschaft keine Vorwürfe machen, die machen ihre Arbeit", betont Rudolph Egginger. "Davon konnten wir uns auch bei Gesprächen mit der Polizei und der Kripo überzeugen. Wir denken aber, dass wir mit dem privaten Aufruf zusätzliche Erkenntnisse bekommen können."

DER TÄTERDie Polizei beschreibt den männlichen Täter als etwa 20 Jahre alt, 160 bis 165 Zentimeter groß und von schlank-athletischer Figur. Er war maskiert mit einem schwarzen Tuch im Gesicht und einer schwarzen Mütze. Darüber hinaus war er mit einer schwarzen Jacke und grauen Jogginghose bekleidet. Die bei dem Überfall verwendete Axt war offensichtlich an einem Teil des Stiels mit einem nicht näher bekannten Klebeband versehen. Der Unbekannte sprach Deutsch mit ausländischem Akzent und führte bei der Tatausführung einen dunkelroten Rucksack mit. Es ist nicht auszuschließen, dass der Täter in Grenznähe wohnhaft ist oder sonstigen Bezug zur Grenze nach Österreich aufweist. Hinweise nimmt die Polizei unter ✆0851/95110 entgegen.

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