Mit einem Hilferuf im Namen ihrer Schützlinge hat sich die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft im Versorgungsgebiet Passau an Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich gewandt – und Gehör gefunden. Zumindest besteht Gesprächsbereitschaft des obersten Chefs der Sozialverwaltung in Landshut, die aus Kostengründen psychisch Kranken und Suchtpatienten die dauerhafte Unterbringung in Senioren- und Pflegeheimen verweigert. Die Konsequenz für Akut-Kliniken: Sie müssen Betroffene nach Hause entlassen, wissen aber, dass dies in den wenigsten Fällen gut geht.
Um die Problematik in die Politik hineinzutragen, lud Elisabeth Gammertshofer vom Gesundheitsamt des Landkreises Passau die heimischen Bezirksräte zu einer Mitgliedersitzung ein. "Das ist eine neue Thematik, und umso wichtiger ist es, darüber zu reden und das Beste zu erreichen", erklärte Cornelia Wasner-Sommer (CSU) und plädierte dafür, Lösungen im Einklang mit den relevanten Abschnitten elf und zwölf des Sozialgesetzbuches (SGB) zu finden. Ihr Kollege Urban Mangold (ÖDP) erkundigte sich nach den Fakten.
Definitiv geht es laut Aussage von Elisabeth Gammertshofer um 80 bis 100 Personen, wie eine Umfrage der Behörde unter den 44 Alten- und Pflegeheimen in der Region ergab. 34 Einrichtungen hatten sich daran beteiligt und mitgeteilt, zuletzt die Unterbringung von 134 Patienten abgelehnt haben zu müssen, weil sie die dafür erforderlichen Kriterien nicht erfüllen. "Zu jung" sei das Hauptproblem, aber auch die fehlende Pflege-Einstufung, berichtete die Diplom-Sozialpädagogin des Gesundheitsamtes.
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