Traunstein
Prozess: Psychisch Kranker will Sex mit behinderter Frau

07.12.2017 | Stand 19.09.2023, 23:13 Uhr

Symbolfoto: dpa

Wegen Missbrauchs einer widerstandsunfähigen Mitpatientin im Bezirksklinikum Gabersee ordnete die Erste Strafkammer am Landgericht Traunstein Mittwoch die weitere Unterbringung des psychisch kranken Täters in der Psychiatrie an. Der 38-Jährige hatte die geistig behinderte Frau im Februar 2016 in die Herrentoilette gelotst und versucht, Geschlechtsverkehr mit ihr zu haben.

Eine Pflegekraft vernahm lautes Wimmern, ging zum WC und befreite die Patientin aus ihrer misslichen Lage. Diese kann seit frühester Kindheit nicht sprechen und konnte sich gegen den Beschuldigten nicht wehren. Davon habe sich das Gericht überzeugt, betonte Vorsitzender Richter Dr. Klaus Weidmann gestern in der Urteilsbegründung. Außerdem sei ein Gutachter, Dr. Josef Eberl aus Gabersee, zur gleichen Einschätzung des Opfers gelangt.

Der von Geburt an intelligenzgeminderte 38-Jährige verfüge über eine gewisse Einsichtsfähigkeit. Seine Steuerungsfähigkeit sei jedoch zur Tatzeit krankheitsbedingt erheblich eingeschränkt, wenn nicht sogar aufhoben gewesen. Das habe der psychiatrische Sachverständige Dr. Stefan Gerl, ebenfalls aus Gabersee, bestätigt. Bei der Kripo Rosenheim habe der Beschuldigte alles gestanden. Das Gericht stütze sich zudem auf die glaubwürdigen Aussagen der Mitarbeiterinnen der Einrichtung.

− kd

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