Früh aufstehen heißt es am Sonntag, 31. Juli, für alle, die schon vor dem Frühstück das Tanzbein schwingen möchten: Der Frauenbund organisiert zu seinem 100. Jubiläum einen "Kocherlball" vor dem Kulturpavillon im Kurpark. Um 7 Uhr geht’s los, das Ende ist für ca. 9.30 Uhr vorgesehen.
Warum diese doch sehr ungewöhnlichen Uhrzeiten für einen Ball? Das rührt daher, dass der Kocherlball seit Ende des 19. Jahrhunderts in München das Sonntagsvergnügen der Haushälterinnen, Köche, Mägde war, die nach Walzer, Polka, Drehern und Zwiefachen schnell wieder zurück mussten, um ihren Herrschaften im Haushalt dienlich zu sein und für das Mittagessen zu sorgen.
Über ihre Verbindungen zur Volksmusik, ist Frauenbundvorsitzende Anne-Marie Ederer auf die Idee mit dem Kocherlball gekommen. "Der Frauenbund ist ja schon am 6. Januar 100 Jahre alt geworden. Aber wegen Corona konnte nicht gefeiert werden. Deshalb haben wir uns ein Sommerprogramm überlegt und sind letztlich auf den Kocherlball gekommen, den bis jetzt kaum jemand bei uns kannte."
Wie sein Münchner Vorbild, ist der Kocherlball öffentlich, kostet keinen Eintritt und findet traditionell draußen statt. Der Frauenbund hält sich aber ein Hintertürl offen: Falls es Petrus am 31. Juli nicht gut meinen sollte, rücken alle im Pavillon zusammen.
Und wer vorher schon a bisserl "spicken" bzw. üben möchte: am 17. Juli ab 6 Uhr ist der Original-Kocherlball in München, am 24. Juli ist er ab 6 Uhr in Passau bei der Karlstetter Jausenstation auf dem Kühberg (Innstadt), organisiert von Volksmusikpflegerin Kathi Gruber.
− ul/rei
