Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), sorgt sich wegen der steigenden Gewaltbereitschaft bei Demonstrationen von Impfgegnern und Querdenkern.
(Das vollständige Interview im Wortlaut lesen Sie mit PNP Plus.)
"Die Szene radikalisiert sich nicht nur politisch, sondern zeigt offene Gewaltbereitschaft. Das muss uns alle alarmieren, denn das nimmt inzwischen einen Verlauf, der tief in die Gesellschaft hineinreicht", sagte Wendt der PNP. Bei Demonstrationen von Linken, Rechten, Islamisten sei die Polizei früher mit einem bestimmten Klientel konfrontiert gewesen, "jetzt mischt sich das mit gesellschaftlichen Kräften, die sich am Demonstrationsgeschehen bisher nicht signifikant beteiligten". Generell hat er den Eindruck, dass die Ablehnung von Staat und Institutionen zugenommen hat. "Ja, die hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten zugenommen. Es gibt an vielen Stellen einen Autoritätsverlust des Staates auf ganz vielen Ebenen."
Die Proteste verlangten von den Beamten ein differenziertes Auftreten. "Es gibt Menschen, die kann man einfach nicht erreichen, mit denen kann man auch nicht diskutieren – die sind einfach nur offen gewaltbereit und halten sich nicht an polizeiliche Anweisungen", berichtete der Polizeigewerkschafts-Chef. Es gebe aber auch die, die nur ihre Meinung sagen wollten und gegenüber der Polizei kooperativ seien.