Hauzenberg
Plötzlich ist Schluss mit Partys im Schwarzbau

Illegale Hütte dient als Treffpunkt – Bis zu zehn Autos vor Ort

22.03.2021 | Stand 22.09.2023, 2:43 Uhr

Eine Plastikwanne voll leerer Schnaps- und Likörflaschen sowie eine Blechtonne mit einer großen Menge Kronkorken von Bierflaschen stand neben der Hütte im Raum Hauzenberg. Dort sollen Leute gefeiert haben – bis zu zehn Autos waren vor Ort geparkt. −Foto: Polizei

Wodka, Blutwurz und Pfefferminzlikör – eine ganze Plastikwanne voll leerer Flaschen, jede Menge Zigarettenkippen, dazu eine Blechtonne voller Kronkorken: All das deutet daraufhin, dass in einer Partyhütte im Raum Hauzenberg in jüngerer Zeit gefeiert wurde.

Bis zu zehn Autos sollen geparkt haben vor der "Saufhütte", die noch dazu ein Schwarzbau ist. Als die Polizei einen Hinweis auf das Geschehen erhielt und der Sache nachging, bekam dies offenbar auch der Besitzer mit. Er vernagelte die Tür der Hütte und hängte einen Hinweis auf das Versammlungsverbot dran.

Durch einen anonymen Hinweis erfuhr die Hauzenberger Polizei Mitte März von der neu errichteten Partyhütte im Bereich Hauzenberg. Es hieß, dort würden sich am Wochenende trotz des eindeutigen Verbots im Zusammenhang mit Corona viele Partygäste zum Feiern treffen. Es stünden dann bis zu zehn Fahrzeuge dort. Die Polizei ging den Hinweisen nach. Beamte überprüften die Sache vor Ort und stellten fest, dass dort ein fertiger Neubau steht, eine geräumige Hütte mit den Ausmaßen 6,30 mal 6,10 mal 3,25 Meter. Der Neubau wurde neben zwei Überseecontainern errichtet, an die eine Veranda angebaut war. Dabei handelt es sich vermutlich um den alten Treffpunkt.

Städtisches Bauamt wusste nichts von Hütte

Die neue Hütte war professionell mit einem Ofen und einem Stromaggregat ausgerüstet. In den Räumlichkeiten befanden sich zwei große Biertische mit Bänken, eine Barvorrichtung, ein Kühlschrank. Sechs leere Bierkästen deuten auf einen regen Konsum hindeuteten.

Im Außenbereich neben dem Bau stand eine Plastikwanne voller leerer Schnapsflaschen und eine Blechtonne mit einer großen Menge Bierflaschendeckeln. Eine Nachfrage beim städtischen Bauamt ergab, dass man dort nichts weiß von einer Hütte an dieser Stelle. Es handelt sich somit um einen Schwarzbau. Vergangenes Wochenende schauten erneut Beamte bei der Partyhütte vorbei. Dort herrschte Ruhe. Der Eigentümer hatte zwischenzeitlich die Eingangstür mit einer Holzlatte verschraubt. Und er hatte einen Zettel an die Tür gehängt, mit dem auf das derzeit geltende Versammlungsverbot hingewiesen wird. Auch die Bierträger waren verschwunden. "Die polizeilichen Ermittlungen waren offensichtlich nicht unentdeckt geblieben", heißt es dazu im Bericht der Inspektion Hauzenberg.

Ein Erfolg ist das trotzdem. Denn es wurde verhindert, dass sich wieder eine große Anzahl von Menschen unerlaubt trifft und so vielleicht dazu beiträgt, dass sich das Virus weiterverbreitet – ähnlich wie es bei einer privaten Zusammenkunft vor kurzem im Raum Lacken-Meßnerschlag der Fall war (die PNP berichtete mehrfach). Der Gedanke, dass das Vorkommnis bei Wegscheid die Leute sensibilisiert haben könnte, sei nicht abwegig, heißt es seitens der Polizei.

Konsequenzen werden die Erkenntnisse um die Partyhütte auf jeden Fall haben. Weil es sich um einen Schwarzbau handelt, wurde Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die Bauordnung erstattet. Und auch möglich Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz, die als Ordnungswidrigkeit gelten, sind längst nicht vom Tisch. Hierzu wird sich der Besitzer der Hütte erklären müssen. Auch weiteren Hinweisen geht die Polizeiinspektion Hauzenberg (✆08586/ 96050) nach.

− cmo/red