Plattling
Plakatwald: damals und heute

04.03.2020 | Stand 12.10.2023, 10:30 Uhr

Die Plakate im Wahljahr 1994 waren einigen Plattlingern zu viel des Guten. −Repro: Winderl

In ihrer Serie "Zurückgeblättert" macht die PZ einen Zeitsprung ins Jahr 1995. Die Kommunalwahlen 1996 werfen schon im Vorjahr ihre Schatten voraus und sind Thema in der Plattlinger Zeitung.

Kommunalwahl – früher wie heute eine Kräftemessen der hiesigen Parteien und lokalen Politgrößen. Und wie kann man sich besser präsentieren als mit Plakaten und Werbebannern im Stadtbereich? 1995 wie 2020 sorgt die Plakatierungspraxis der (gegnerischen) Parteien jedoch teilweise für Unmut. Ein Vergleich.
Frühjahr 1995. Bis zur Kommunalwahl im Jahr 1996 ist noch lange hin, möchte man meinen. Und doch taucht das Thema immer mal wieder in der Plattlinger Zeitung auf. Im März 1995 geht es um den drohenden Plakatwald in Plattling. Schon bei den Landtags- und Bundestagswahlen 1994 gab es heftige Debatten über die Verschandelung Plattlings mit zahllosen Wahlplakaten. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Herbert Duschl wendet sich mit einem Vorschlag an die Stadt und die anderen Parteien: An acht bis zehn exponierten Stellen in der Stadt sollen große Werbeflächen errichtet werden, an denen jede Partei oder Liste jeweils ihr Plakat anbringen darf.
Für einen "ganz großen Schmarrn" hält das aber Plattlings CSU, denn sie hätte dann ja nur so viel (oder besser: wenig) Platz zur Verfügung wie Kleinparteien – ein No-go für die stärkste Macht diesseits des Weißwurstäquators. "Wenn man sich darstellt, dann soll man sich in seiner Stärke darstellen", findet Vorsitzender Norbert Schmid.
Zeitsprung ins Frühjahr 2020: Die Kommunalwahl steht vor der Tür. Die Plakate und Banner hängen längst, doch nicht jeder ist zufrieden. Dieses Mal kommt der Vorschlag nach Regelungen aus den Reihen der CSU: In einem Facebook-Kommentar kündigt Stadtrat Max Thoma an: "Ich werde mit Sicherheit den Antrag stellen, dass bei kommenden Wahlen auf Einzelplakate verzichtet werden soll und nur auf bestimmten Flächen, die die Stadt allen Parteien zur Verfügung stellt, Wahlwerbung betrieben werden darf." Bayernpartei-Kandidat Roland Unholzer unterstützt das.
Derweil brechen kleine Scharmützel um die besten Plätze für die Banner sozusagen vom "Bauzaun". Geplant war, dass an der Landauer Straße und am Wasserturm jeweils ein Bauzaun-Element pro Stadtratsliste genutzt werden darf. Doch statt des Banners der Jungen Liste hängen zwei von den Freien Wählern dort. Die Junge Liste hängt eines der FW-Banner ab und ihr eigenes auf. Es handelte sich wohl um ein Missverständnis: Die Junge Liste wolle nicht plakatieren, dachte man bei den Freien Wählern. Dabei wollte die Junge Liste lediglich die Innenstadt von Wahlplakaten verschonen, die Flächen an den Einfahrtsstraßen aber durchaus nutzen.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Plattlinger Zeitung.