Pfarrer nach schwerer Erkrankung überm Berg

Blinddarmdurchbruch machte bei Heribert Schauer Notoperation nötig – "Bin noch nicht wieder zu 100 Prozent fit"

09.01.2021 | Stand 09.01.2021, 4:00 Uhr

Pfarrer Heribert Schauer.– F: afb

Neuötting. Stadtpfarrer Heribert Schauer hat eine schwere Erkrankung überstanden und vor wenigen Tagen wieder seine Dienstgeschäfte im vollen Umfang aufgenommen. Aber: "Ich merke es schon, dass ich noch nicht wieder zu 100 Prozent fit bin", sagt der Geistliche.

Am Allerheiligentag, Sonntag, 1. November, hatte der Dekan wegen Schmerzen im Bauchraum einen Internisten aufgesucht. Der untersuchte ihn mit Ultraschall. Trotz der modernen Diagnosemethode kam der Mediziner offenbar zu falschen Schlüssen: Er verschrieb ihm Tabletten, nach deren erster Einnahme es Schauer zunächst besser zu gehen schien. Aber schon in der Nacht auf den folgenden Mittwoch wurden die Beschwerden akut. Schauer fühlte sich so elend, dass er seine Haushälterin anrief und um Hilfe bat. Die schaltete einen Notarzt ein, der eine sofortige Notoperation in der Kreisklinik Altötting veranlasste.

Wie sich nun zeigte, hatte Schauer einen Blinddarmdurchbruch erlitten. Nach dem ersten schweren Eingriff schloss sich die Operationswunde nicht vollständig, so dass ein zweiter Eingriff unter Vollnarkose nötig wurde. Schauers Plan, zum 1. Advent wieder den liturgischen Dienst aufzunehmen, ließ er auf dringendes ärztliches Anraten fallen. Einem vierzehntägigen Krankenhausaufenthalt schloss sich eine weitere Krankschreibung und drei Wochen Ruhezeit daheim an. Erst zum 3. Advent konnte Schauer am Altar stehen. In der Zwischenzeit war er durch Kaplan Pater Joseph vertreten worden. "Er hat es hervorragend gemacht", lobt er ihn.

Während der Zeit in der Kreisklinik hat Schauer am eigenen Leib erfahren, vor welche große Herausforderungen die Corona-Pandemie das Krankenhauspersonal stellt: Nicht nur Schutzanzüge und Masken mussten die Mitarbeiter tragen, sondern auch noch Extra Plexiglas-Visiere, um eine mögliche Verbreitung des Virus von einem Zimmer zum nächsten zu vermeiden. Größten Respekt hätte es ihm abgenötigt, wie professionell die Mitarbeiter gerade des Pflegepersonals unter diesen schweren Voraussetzungen ihren Dienst verrichten. Die Versorgung in der Kreisklinik bezeichnet er als "hervorragend."

Freilich sei die Zeit im Krankenhaus auch für die Patienten nicht leicht: Das Besuchsrecht sei stark eingeschränkt, auch zu ihm habe nur seine Haushälterin für maximal eine halbe Stunde kommen dürfen. Dass selbst enge Angehörigen zurzeit nicht auf Besuchen ins Krankenhaus kommen dürften, "das betrifft die Leute schon", wie der Geistliche erfahren hat. Die Maßnahmen wirken aber offenbar: Gleich drei Mal sei er während der Zeit in der Kreisklinik auf Corona getestet worden – alle Tests verliefen negativ.

Obwohl es so wenig Besuche am Krankenbett gab, hat sich Schauer während seiner Zeit in der Kreisklinik nicht einsam gefühlt: Eine ganze Reihe von Anrufen und Genesungswünschen hätten ihn in dem Krankenhaus erreicht, sagt der Geistliche. Viele Menschen hätten ihm in ihren schriftlichen Grüßen auch wissen lassen, dass sie für ihn und seine Genesung beten, berichtet der 53-Jährige. Und fügt hinzu: "Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken!"

− afb