Deggendorf
Pfarrer Bernhard Schröder offiziell ins Amt eingeführt

06.07.2020 | Stand 19.09.2023, 23:37 Uhr

Feierliche Ordination: Pfarrer Bernhard Schröder (vorne, r.) wurde am Sonntag durch den Regionalbischof des Kirchenkreises Regensburg, Klaus Stiegler (M., 2. v. r.) in der Auferstehungskirche als Pfarrer in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Deggendorf eingeführt. Den Gottesdienst leitete Pfarrer Klaus-Ulrich Bomhart (l.). Assistiert wurde von Gabi Stählin, Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes (hinten), Elke von Winning, Pfarrerin aus Regensburg (M., 2. v. l.), Claus Kebinger, römisch-katholischer Pfarrer aus Riedering (M., r.) und Reinhold Seibel, Pfarrer in Stephanskirchen (vorne, l.). −Foto: Millgramm

Feierlich konnte am Sonntagnachmittag die Ordination von Pfarrer Bernhard Schröder durch Regionalbischof Klaus Stiegler aus Regensburg im Rahmen eines Gottesdienst in der Auferstehungskirche begangen werden. Seine Ordination, die für Ende März geplant war, musste wegen der allgemeinen Infektionsgefährdung verschoben werden. Nun wurde Schröder auch offiziell auf Lebenszeit mit der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung durch die evangelische Kirche beauftragt.

Für den gebürtigen Dithmarscher ist Deggendorf die zweite Pfarrstelle nach dem Vikariat im oberbayerischen Dekanatsbezirk Rosenheim. Gemeinsam mit seiner Frau Anna-Maria und seiner Tochter Cäcilie habe er die Stelle in Deggendorf bereits im März angetreten. "Sie alle kennen Pfarrer Bernhard Schröder selber schon viel besser als ich", scherzte Pfarrer Klaus-Ulrich Bomhard in seiner Begrüßung, gerade auch im Hinblick auf die zahlreichen Freunde und Verwandten des Norddeutschen, die anwesend waren. Als tatkräftig, kollegial und interessiert beschrieb er Schröder.

"Nun ist es endlich soweit", zeigte sich auch Regionalbischof Klaus Stiegler begeistert. Von langer Hand sei die Ordination geplant gewesen und habe dann verschoben werden müssen. Sie sei nicht als Dienstanweisung für den Pfarrer zu verstehen, erläuterte er nach seiner Lesung, sondern als großer, wunderbarer Zuspruch für den Dienst. "Niemand kann sich selber berufen, was Sie heute erleben, ist, dass sie neben ihrem inneren Ja auch das der Gemeinde und der Kirche bekommen." Aufgabe sei es, das Evangelium in allen Lebenslagen entdecken zu helfen. Gerade in Corona-Zeiten sei es wichtig, die orientierende und stärkende Kraft des Evangeliums in das Leben hinein zu bringen.

Gemeinsam mit den Assistierenden, die Schröder bereits seit langem auf seinem Weg begleitet hatten, stellte er die Ordinationsfrage, sprach das Ordinationsgebet und überreichte ihm ein Kreuz. "Christus spricht: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich Euch. Im Gehorsam gegen diesen Auftrag, den der Herr seiner Kirche gegeben hat, und im Vertrauen auf seine Verheißung, erinnern wir Dich an Deine Berufung ins Amt der öffentlichen Verkündigung und berufen, segnen und senden Dich in den Dienst als Pfarrer unserer evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern." Auch die Gemeinde bestätigte die Berufung mit einem herzlichen Applaus für Schröder.

"Heute sind viele vor Ort, die mich begleitet haben", freute sich der Berufene. Bei Beginn seines Theologiestudiums hab er niemals Pfarrer oder Pastor werden wollen. Aber einige Kommilitonen hätten so lebendig von Gottes Wort gesprochen, dass es ihn mitgerissen habe.

"Wenn man im katholisch geprägten Niederbayern zu einer Ordination einlädt, muss man erklären, was das ist. Sie haben es nun selber erlebt", rundete Bomhard das Thema ab. "Georg Rörer, der Deggendorfer Theologe und Assistent Martin Luthers, war im Mai 1525 übrigens der erste Ordinierte der sich neu formierenden evangelischen Kirche – es ist also eine gute Wahl, in seiner Heimatstadt eine Ordination zu feiern."

Begrüßt im Amt wurde der neue Pfarrer auch von Gabi Stählin, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands. "Endlich bist Du richtig angekommen, wir haben das sehnsüchtig erwartet." Viele würden sich freuen, den neuen Pfarrer nun auch einmal persönlich kennen zu lernen, nachdem vorher häufig nur Kontakt per Telefon möglich gewesen sei. Bedenken habe sie leichte gespürt, dass man von Norddeutschen ja höre, dass sie quasi die Erfinder des "Social Distancing" seien. "Aber davon ist bei Dir wirklich nichts zu spüren", scherzte sie.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von Dekanatskantor Carsten Wiedeman-Hohl auf der neu renovierten Orgel und dem Trompeter Stefan Binder gestaltet. Der Zutritt in die Auferstehungskirche war an diesem Nachmittag begrenzt. Es wurde aber eine Live-Übertragung im Garten des benachbarten evangelischen Kindergartens angeboten sowie der Gottesdienst auch über das Internet übertragen. Im Anschluss waren alle Gäste zu einem Stehempfang eingeladen.

− mil