Prof. Dr. Florian Töpfl (45) von der Universität Passau beobachtet die russischen Staatsmedien seit 10 Jahren. Im PNP-Interview erklärt er, welche Bedeutung das vom Kreml und Putin gelenkte Mediensystem in diesen Tagen hat.
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Der Kommunikationswissenschaftler, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Kommunikation mit Schwerpunkt auf Osteuropa und die postsowjetische Region an der Universität Passau, beobachtet die russischen Staatsmedien seit 10 Jahren. Er leitet ein vom Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördertes Projekt zu den "Auswirkungen der Digitalisierung auf Russlands informationellen Einfluss im Ausland".
"Die Existenz kritischer Medien war lange Zeit ein wichtiges Element der Legitimationsstrategie der russischen Führung", so Prof. Töpfl. Selbst in den Staatsmedien sei ganz klar die Botschaft vermittelt worden, dass Russland eine Demokratie sei. "Entsprechend beanspruchte Putin für sich, aufgrund von ’freien’ und fairen Wahlen zur Herrschaft ermächtigt zu sein." Diese Behauptung wäre den eigenen Bürgern nicht plausibel erschienen, hätte es bei den Wahlen nicht zumindest einige halbwegs aussichtsreiche Gegenkandidaten gegeben und einige kritische Medien, die diese Kandidatinnen unterstützten. "Deshalb bedeutet die sich nun abzeichnende Zensur aller kritischer Medien auch einen grundlegenden Wandel der russischen Herrschaftsstruktur."

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