50 Cent zahlt man pro Stunde für einen Auto-Parkplatz im Parkdeck Bschütt. Mit diesem Dumpingpreis ist es ab 1. Januar 2021 vorbei, dann verdoppelt sich dieser Tarif auf einen Euro. Das hat der Bauausschuss vor kurzem beschlossen. So ganz einstimmig fiel die Entscheidung nicht, ein paar Stimmen meldeten Bedenken an. "Da werden die Pendler schnaufen, die in der Altstadt arbeiten", kommentierte Oliver Robl den Erhöhungsvorschlag, den die Stadtverwaltung den Stadträten unterbreitet hatte.
Macht sich da tatsächlich ein ÖDP-Mann für günstiges Parken stark? Ja und Nein, denn Robl argumentiert ein wenig wie Robin Hood und will den einen was nehmen, um es den anderen zu geben: Die Wohnmobile sollten seiner Meinung nach mehr zahlen als die anvisierten 12 Euro pro Tag (bisher 8 Euro); Robl schlug 18 Euro vor, Bürgermeister Andreas Rother (SPD) als Ausschussvorsitzender wollte als Kompromiss 15 Euro ansetzen.
Wohnmobile verteuern macht auch für Matthias Koopmann (PaL) Sinn, er begründete das vor allem mit ökologischen Argumenten, nach denen die Leute am Stadteingang auf den Stadtbus umsteigen sollten.
Manfred Springinklee wähnte sich in einem Basar und forderte die Parteien auf, das Verfahren einzuhalten und einen Antrag zu stellen. Das rief den Versammlungsleiter auf den Plan, der wohl eine weitere Verzögerung befürchtete (heuer findet wohl keine Sitzung des Bauausschusses mehr statt) und abstimmen ließ. Die Mehrheit folgte ihm und der Verwaltung, und so werden die 2012 festgesetzten Gebühren für das Parken am Bschütt zu Neujahr angehoben.
Sie lauten im Einzelnen: Autos je angefangene Stunde 1 Euro, Tages-Höchstsatz 5 Euro (bisher: 4) und Wochenticket 14 Euro (12). Eine Monatskarte kostet künftig 56 Euro (48 ). Wohnmobile zahlen je angefangene Stunde 2 Euro (bisher 1) und pro Tag höchstens 15 Euro (8).
Rother gestand zwar zu, dass der Stundensatz um 100 Prozent steige, "aber mit 1 Euro sind wir im Vergleich zu den gewerblichen Parkhäusern immer noch sehr günstig."
