Ihren Glauben lebt sie seit über einem Jahrhundert: Schwester Konrada Huber aus dem Kloster Sankt Maria in Niederviehbach (Landkreis Dingolfing-Landau) gilt als die älteste Ordensfrau der Welt. Morgen wird die Dominikanerin, die im Landkreis Rottal-Inn geboren wurde, 109 Jahre alt.
Schwester Konrada hat ihn immer noch, diesen wachen, leicht verschmitzten Blick. In ihren Augen stehen Aufmerksamkeit, Intelligenz und Humor. Ihr Alter sieht man der bald 109-Jährigen nicht an. Sie ist gebrechlich - das ja. Die Beine machen nicht mehr mit. Aber obwohl die Niederbayerin mittlerweile im Rollstuhl sitzt, nimmt sie sehr rege am Geschehen um sie herum teil. Ihr Glaube ist vital und lebendig - wie ihr Geist. Sie ist schwer zu verstehen, aber wer sich auf die älteste Schwester der Welt einlässt, der erhält immer noch Antworten und es lohnt sich, sich auf die betagte Gesprächspartnerin einzustellen.
Zwei Weltkriege hat die Ordensfrau überlebt und auch eine schwere Krankheit in jungen Jahren. Aufgewachsen ist sie in Schernberg bei Falkenberg als eines von zehn Kindern auf dem Bauernhof ihrer Eltern. Rosalie Huber - mit diesem bürgerlichen Namen wurde Schwester Konrada am 29. Oktober 1908 geboren - war es schon früh ein Anliegen, ins Kloster zu gehen. Doch eine Kinderkrankheit hätte es fast verhindert, dass das kränkliche Mädchen in den Orden der Dominikanerinnen eintrat. Immer wieder wurde sie abgelehnt.
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