Aidenbach
Neues Leben im alten Krankenhaus

05.11.2021 | Stand 22.09.2023, 0:25 Uhr
Friederike Gabriel

Zugewuchert und verlassen: So präsentierte sich das alte Aidenbacher Krankenhaus noch im Mai. Nun macht sich die Gemeinde daran, es wieder mit Leben zu erfüllen. −Foto: Gabriel

Ins alte Krankenhaus soll wieder Leben einziehen. Das ist in Aidenbach längst beschlossene Sache. Nun geht die Gemeinde an die Umsetzung: In der jüngsten Marktratssitzung wurde dessen Sanierung und Umbau in ein Bürgerzentrum endgültig entschieden.
Vor einigen Jahren habe er das Krankenhaus für 365000 Euro ersteigert, erinnerte Bürgermeister Karl Obermeier die Räte. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro. Für das Vorhaben gibt es insgesamt 2,61 Millionen Euro aus der Städtebauförderung, 220000 Euro hat die Gemeinde schon bekommen.
Die Pläne waren den Markträten bereits vorgestellt worden. Nun gehen die "Arc Architekten" an die Werksplanung und die Ausschreibung. Mit dem Bau könnte, Stand heute, Anfang kommenden Jahres begonnen werden. Im Rathaus rechnet man mit einer Bauzeit von eineinhalb bis zwei Jahren. "Das wird wieder was Edles", stellte der Bürgermeister fest – und erklärte in der Sitzung, dass die Zeit drängt. "Wir stellen einen zusätzlichen Mitarbeiter für das Bauamt ein, um Geschäftsleiter Michael Braun zu entlasten." Der Lesesaal, in dem bisher Veranstaltungen stattfanden, wird zum Büro umgebaut.

Events wie etwa Theater-Vorstellungen und Veranstaltungen der Gemeinde sollen künftig im alten Krankenhaus stattfinden können. Im ersten Stock bekommen die Aidenbacher Vereine eine Bleibe. In der Kapelle könnte geheiratet werden. Im Erdgeschoss wird ein Bürgersaal für Veranstaltungen mit bis zu 160 Personen angebaut.
Eventuelle Mehrkosten seien einkalkuliert, erfuhr Karl Heinz Forster (Grüne) auf Nachfrage. Martin Austs und Birgit Farnhammers (beide FW) Hoffnung auf eine PV-Anlage für den Eigenverbrauch erteilte Obermeier eine Absage: Es werde mit Gas geheizt. Peter Fischhold (FW) wollte wissen, ob die Nebenkosten einkalkuliert seien. "Wenn wir uns die Nebenkosten nicht leisten können, lassen wir die Finger weg", entgegnete der Rathauschef.

Ob man den Bürgersaal auch mal privat nutzen könne, wollte Farnhammer noch wissen. Hier kam vom Bürgermeister ein klares Nein: "Es ist wichtig, dass wir nicht den Cafés und Restaurants Konkurrenz machen." Wolfgang Joosz (CSU) war dafür, das Krankenhaus auch den Vereinen anzubieten und diese nicht finanziell zu belasten. "Irgendwann brauchen wir eine Art Hausmeister, für Bücherei, Kindergarten usw.", fand Forster, "das sollten wir intern lösen." Da sei man dran, konnte Karl Obermeier vermelden. Forster bat zudem darum, "Geld fürs Hallenbad übrig zu lassen und die Turnhalle wieder nutzen zu können". Letzteres sei nach Allerheiligen wieder möglich, so der Bürgermeister.
Gegen die Stimme von Peter Fischhold wurde der Sanierung und dem Umbau des Krankenhauses in ein Bürgerzentrum zugestimmt. Die Baumaßnahme wird nun vom Planungsbüro "Arc Architekten" ausgeschrieben.