Gerade erst hat Dr. Julia Mayer-Wick die Praxis von Dr. Josef Maydl in Aldersbach (Landkreis Passau) übernommen, schon hat die 36-Jährige große Pläne: Sie will neu bauen und Raum schaffen für ihre Hausarztpraxis, weitere Ärzte oder Gesundheitsberufe. Die Gründe erläuterte sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Über die Jahrzehnte hätten sich die Vorschriften an Arbeitssicherheit, Hygiene und die Erwartungen an Barrierefreiheit deutlich geändert. "Das alte Praxisgebäude ist nicht umbaufähig", stellte sie klar. Und: Die Zeit drängt. Denn mit der Übernahme der Praxis sei der Bestandsschutz erloschen. Als einzige Chance für ihre Zukunft als Ärztin und für die ärztliche Versorgung in Aldersbach sieht die Medizinerin einen Neubau.
Außerdem kenne sie viele Kollegen, die gerne Allgemeinmedizin praktizieren möchten, aber keine Praxis führen wollen. Die Verantwortung und die Selbstständigkeit schrecke viele ab. Diesen motivierten Ärzten möchte sie ein Anstellungsverhältnis bieten: "Sie können einfach nur Arzt sein." Dr. Julia Mayer-Wick stellt sich ein Gesundheitszentrum vor, in dem Ärzte mit einem gemeinsamen System und Leitfaden arbeiten. Dabei seien auch Kooperationen mit anderen Fachrichtungen geplant.
Ein Grundstück für das neue Gesundheitszentrum ist auch schon gefunden, gehört der Gemeinde. "Es ist geplant, auf dem Parkplatz im Gewerbegebiet Aldersbach Nord Baugrenzen für die Errichtung eines Ärztehauses zu schaffen", so Bürgermeister Harald Mayrhofer. Aktuell würden die Stellplätze von der Firma Knorr-Bremse genutzt. Die habe erklärt, dass man die Fläche für ein Gesundheitszentrum nutzen könne, da die Parkplätze an der Ostseite des Firmengebäudes ausreichten. Nun soll ein Architekturbüro alles in die Wege leiten für ein Bauleitplanverfahren. Mit dem Entwurf soll vorab allen Trägern öffentlicher Belange die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben werden, damit die Änderung des Bebauungsplans im vereinfachten Verfahren beschlossen werden kann. Dem stimmte der Gemeinderat unisono zu.
− lx/müh
Mehr dazu lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 26. Oktober.
