Bereits im Vorfeld hatte der geplante Ausbau der Reichenhaller Straße für viel Diskussionsstoff gesorgt – konkret wegen der Frage, ob das Aufbringen von Radstreifen Sinn hat. Keinen Zweifel gab es allerdings daran, dass die Straßensanierung mehr als überfällig ist – und auch nicht daran, dass es eine durchaus teure Angelegenheit werden würde.
In der jüngsten Stadtratssitzung, in der die Entwurfsplanung genehmigt wurde, gab es nun noch eine weitere schlechte Nachricht: Denn nicht nur der Ausbau werde teuer – gerechnet wird mit rund 4,4 Millionen Euro, so die beauftragten Ingenieure von "Steinbacher Consult". Sondern es drohen auch hohe Folgekosten für die Wartung der Straße – mindestens rund 36 000 Euro jährlich könnten fällig werden. Eine Summe, die für Kopfschütteln unter den Räten sorgte, die dann aber doch – bei fünf Gegenstimmen – gezwungenermaßen zustimmten. Einziger positiver Aspekt: Durch die Abschaffung der "Strabs" werden zumindest keine Anwohner belastet: Diesen Anteil bekommt die Stadt von der Bezirksregierung erstattet.
Was macht die Wartung so teuer? Der Grund: Weil es rund um die eng bebaute Straße kaum Sickerflächen gibt, die Regenwasser aufnehmen können, muss das Wasser vor Ort versickern. Wegen der hohen Schmutzbelastung der starkbefahrenen Straße geht das aber nicht ohne eine Vorfilterung – so sind die Umweltvorschriften. Dazu werden 18 Rigolensysteme mit insgesamt 36 Filterschächten in die Fahrbahn eingebaut. Diese Filter reinigen das Wasser vor, müssen aber jedes Jahr wieder ausgetauscht werden, um funktionstüchtig zu bleiben – und das kostet satte 1000 Euro pro Stück.