Hendlbraten bei Wind und WetterEgal, ob Schneesturm oder Gluthitze – Hendlbrater Bernhard Königseder (61) steht seit 14 Jahren – außer zu Dult- und Volksfestzeiten – mit frischen Hendln vom Grill in Neustift an der Alten Poststraße – jeden Dienstag von 9 bis 18.30 Uhr.
Herr Königseder, wird das nicht irgendwann eintönig?
Nein, überhaupt nicht. Ich kenne die meisten Leute schon beim Vorbeifahren, winke ihnen zu. Natürlich habe ich im Laufe der Jahre viele Stammkunden gewinnen können.
Waren Ihre Hendl denn glückliche Hühner?
Ganz sicher, ich weiß, wo sie herkommen und wie sie gefüttert wurden. Ich habe nur regionale Ware, werde einmal die Woche aus dem Rottal beliefert.
Wie kamen Sie auf die Idee, in Neustift Ihren Stand aufzuschlagen?
Ich hab mir damals gedacht, da wohnen viele Leute, das müsste funktionieren. Hat es auch.
Essen die Neustifter und Rittsteiger mehr Hendl als andere?
Nein, das würde ich nicht sagen. Das meiste Geschäft geht in Hauzenberg am Freitag, das liegt aber daran, dass ich dort direkt vor dem Eingang zum Kaufland stehe.
Wo sind Sie sonst noch unterwegs?
Ich habe insgesamt vier Verkaufstage, am Montag bin ich in der Innstadt, am Samstag in Neuhaus am Inn. Am Mittwoch ist Bürotag und am Donnerstag kommt die Lieferung. Da habe ich dann eine Hilfe, die mir beim Aufstecken der Hendl auf die Spieße hilft. Dann kommen die Hendl in die Kühlzelle.
Wie viele Hendl grillen Sie in der Woche?
Das sag ich nicht.
Bleiben manchmal welche übrig?
Eher selten, denn viele rufen vorher an und bestellen vor. Aber wenn mal ein bis zwei Hendl übrig bleiben, dann nehme ich sie mit nach Hause und mache sie chinesisch, mit Gemüse im Wok, Soja- und Austernsoße... Das schmeckt den Kindern sehr gut.
Wenn einem täglich der Duft um die Nase weht, schmeckt einem da das Hendl überhaupt noch?
Gerade gestern hab ich mir eines gegönnt. A guats Hendl is was Guats.
Sind andere Schnellimbissstände mit Kebab, Gyros, Pizza &Co. Konkurrenz?
Konkurrenz belebt das Geschäft. Wer Pizza mag, isst Pizza, wer Hendl mag, isst Hendl.
Text: fi/Foto: Fischer
