600.000 Euro Schaden
Nach Großbrand in Deggendorfer Supermarkt: Ganze Ware kaputt?

29.12.2020 | Stand 21.09.2023, 6:38 Uhr

Ursächlich für den Brand könnte laut Polizei ein defekter Elektrohubwagen sein. −Fotos: Feuerwehr Deggendorf

Ein verletzter Feuerwehrmann und ein hoher Sachschaden sind die Bilanz des Brands eines Deggendorfer Supermarkts am Dienstag. Womöglich müssen nun alle Waren weggeschmissen werden.

Rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren Deggendorf, Deggenau, Mietraching und Fischerdorf sind in der Nacht zum Dienstag zu einem Einsatz in die Graflinger Straße ausgerückt. Der Grund: Teile des Lidl-Marktes waren in Brand geraten. Nach ersten Schätzungen der Polizei könnte ein Sachschaden von rund 600.000 Euro entstanden sein. Ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen.

Als eine Sicherheitsfirma um kurz vor drei Uhr die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern alarmierte, ging man zunächst von einem Einbruch aus. Nachdem eine Polizeistreife starken Rauch aus dem hinteren Bereich des Gebäudes austreten sah, wurden der Markt-Verantwortliche und die Feuerwehr gerufen. Auf einen Einbruch deutete laut Polizei nichts hin. Alle Türen waren ordnungsgemäß verschlossen, im Gebäude befand sich niemand.

Feuer konnte schnell gelöscht werden



Teilweise gewaltsam musste sich die Feuerwehr schnellen Zutritt zum Gebäude verschaffen, wie Stadtbrandinspektor Tim Rothenwöhrer auf Nachfrage der Heimatzeitung erklärt. Im Lager stellten die Einsatzkräfte einen Schwelbrand fest, der kurz vor der Durchzündung stand. "Zwei Elektrohubwägen, Kunststoffpaletten und die abgehängte Decke brannten", so Rothenwöhrer. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden.

Nach ersten Erkenntnissen könnte der Brand durch einen technischen Defekt an einem Elektrohubwagen ausgelöst worden sein. Der Gebäudeschaden beträgt nach ersten Schätzungen zwischen 50.000 und 60.000 Euro. Die Schadenssumme erhöht sich auf 600.000 Euro, sollten die Lebensmittel nicht mehr verkauft werden können, die durch den Rauch kontaminiert wurden. Das muss jedoch erst noch geklärt werden. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Ein defektes Rolltor stürzte herunter und traf ihn im Nacken, wie Tim Rothenwöhrer weiß. Er wurde zur Untersuchung ins Klinikum gebracht.

Verkaufsleiter wollte sich nicht äußern



Die ersten Ermittlungen tätigten die Beamten der Polizeiinspektion Deggendorf, die weiteren zur Brandursache werden durch die Kriminalpolizei Deggendorf übernommen. Der Verkaufsleiter des Lidl-Marktes war am Dienstag nicht zu einer Stellungnahme bereit. Vor dem abgesperrten Eingang stand tagsüber ein Sicherheitsmann, der Einkäufern erklärte, dass das Geschäft geschlossen ist.

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