Vor einem Jahr berichtete die Deggendorfer Zeitung über Mohammed, Lamiaa und Bushra Bahbouh. Die Syrer waren gerade nach Deggendorf gezogen und standen vor einer ungewissen Zukunft. Mittlerweile sind sie ein Beispiel dafür, wie Integration klappen kann. Lamiaa Bahbouh hat kürzlich sogar einen eigenen Laden aufgemacht.
Der Orient liegt in der Amanstraße und heißt Aladin. Das ist der Name von Lamiaa Bahbouhs Geschäft. Hier gibt es arabischen Kaffee mit Kardamom, Gebäck aus Mehl, Zucker und Butterschmalz, Pasten aus Sesam, Falafel, arabisches Brot, Rosenwasser, pflegende Öle für Haut und Haar, Henna zum Haarefärben, Halal-Fleisch und Gewürze, die uns fremd sind. Lamiaas arabische Kundschaft weiß, wie man diese Lebensmittel verarbeitet, den Einheimischen hilft die 39-Jährige gerne weiter – auf Deutsch, denn die Sprache ihrer neuen Heimat beherrscht die gelernte Hauswirtschaftslehrerin, die jedem Menschen mit einem Lächeln begegnet, mittlerweile sehr gut.
Die Bahbouhs teilen das Schicksal vieler syrischer Familien. Mohammed Bahbouh flüchtete vor drei Jahren zunächst ohne Frau und Tochter vor Krieg und Terror. Vor einem Jahr durfte er seine Familie nachholen. Sie fanden eine schöne Wohnung in der Weinstraße und – was noch viel mehr wert ist – Vermieter, die ihnen seitdem bei kleinen und großen Dingen des Alltags helfen. So wie jetzt beim Schritt in die Selbstständigkeit, der Kontakte, Konzepte und Behördengänge erforderte.
Für ihren Traum hat Lamiaa Bahbouh bei einem Freund Schulden gemacht, und sie verzichtet auf Sozialleistungen vom Staat, die sie bislang notgedrungen bezog. "Leider hat mein Mann noch keine Arbeit gefunden, aber da wir auf eigenen Beinen stehen wollen, habe ich mich dazu entschlossen, ein eigenes Geschäft aufzumachen", erklärt die Syrerin mit dem leuchtend blauen Kopftuch ihre Motivation.
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