Bad Reichenhall
Nach 17 Jahren WG in Reichenhall: Der "Frauenversteher" zieht aus

02.09.2017 | Stand 19.09.2023, 7:14 Uhr

In der WG-Küche hat Michael Schindler viele gemütliche Stunden mit Mitbewohnern und Freunden verbracht. Und er will "nichts davon missen". − Foto: Kerstin Kesselgruber

Am Anfang steht eine Tragödie: Es ist das Jahr 2000, Michael Schindler ist gerade mit seinem besten Freund in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Doch an einem Tag im Juli stürzt der Kumpel, ein Heeresbergführer, bei einer Tour am Hohen Göll tödlich ab. Vier Wochen lang schafft es Schindler nicht, die Wohnung zu betreten, wohnt bei seinen Eltern. Irgendwann muss er sich entscheiden: weitermachen oder bleiben lassen?

Er entscheidet sich fürs Weitermachen. Wandelt die Wohnung in eine Dreier-Wohngemeinschaft (WG) um, sucht sich neue Mitbewohner. Mit rund 25 Menschen lebt Schindler in den folgenden 17 Jahren zusammen. In der Wohnung an der Schillerstraße geben sie sich die Klinke in die Hand. Nun ist er ausgezogen: Eine der wenigen und die vermutlich älteste Wohngemeinschaft Bad Reichenhalls ist damit Geschichte.

Leicht gefallen ist ihm das nicht. Doch die Gelegenheit war günstig: Das erste Mal seit Langem hatten seine zwei Mitbewohnerinnen vor, gleichzeitig wieder auszuziehen. Und er fand ohne Probleme eine neue Bleibe in Karlstein. Trotzdem hat er das WG-Leben geliebt: "Ich möchte nichts davon missen", erzählt er.

Meistens lebte der IT-Systemadministrator, der bei einem Maschinenbauunternehmen in Freilassing arbeitet, mit zwei jungen Frauen zusammen. Das macht ihn in seinen Augen zum "Frauenversteher". Männer hätten sich auf seine Gesuche nur selten gemeldet. Und wenn, dann hätten sie seltsame Anfragen geschickt, erinnert er sich. Einmal hat er einem Freund Unterschlupf gewährt, den seine Frau rausgeworfen hatte. "Manche fragen: Wie hält ein Mann es ständig mit zwei Frauen aus?", sagt Schindler grinsend. "In meinem Liebesleben schaffe ich es ja nicht mit einer!"

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