Eggenfelden
Mozart-Premiere mit Theaterpaar Konwitschny an der Rott

18.02.2015 | Stand 21.09.2023, 0:26 Uhr

Im Labyrinth der Selbstfindung: Hanna Herfurtner (v. l.), Bonko Karadjov, Virgil Hartinger und Gabriele Hierdeis bei den Proben in Eggenfelden. − Foto: Rupert Rieger

Aus Eifersucht sticht der Graf auf seine Geliebte ein, er flieht. Doch sie lebt und arbeitet als Gärtnerin bei einem Bürgermeister, in der Hoffnung, der Geliebte möge sie dort finden. Nach unsagbaren Wirren geraten sie in Wahnsinn, in Arrest − und ins Glück, alle anderen Paare mit ihnen. Mozarts Oper "Die verstellte Gärtnerin" ist in der deutschen Fassung von 1780 ab Freitag, 20. Februar, am Theater an der Rott in Eggenfelden zu sehen. Die musikalische Leitung liegt bei Michi Gaigg, die ihr L’Orfeo Barockorchester dirigiert. Regie führt die in Südkorea geborene Seollyeon Konwitschny. Nach drei Jahren als erste Spielleiterin der Nationaloper Seoul und Regiearbeiten an Hochschulen legt sie in Eggenfelden ihr Theater-Debüt vor.

Frau Konwitschny, warum haben Sie die von Mozart autorisierte deutsche Fassung von 1780 gewählt?Konwitschny: Dass Mozart selbst an der deutschen Fassung mitgearbeitet hat, zeigt, wie wichtig ihm war, dass seine Musik mit dem Text als Einheit gehört wird und von den Zuschauern verstanden werden kann. Mozart liebte das Theater, und eine rein konzertante Aufführung ohne spannendes Drama wäre nicht seine Sache gewesen. Deshalb haben wir uns auch für diese Fassung mit gesprochenen Dialogen entschieden und gegen die endlos lang wirkenden Rezitative der italienischen Fassung.

Der Name Konwitschny genießt in der Theaterwelt hohes Ansehen. Diskutieren Sie Ihre künstlerische Arbeit mit Ihrem Mann Peter Konwitschny oder trennen Sie das strikt?Konwitschny: Die künstlerische Arbeit der "Gärtnerin" habe ich mit Produktionsdramaturgin Bettina Bartz und Ausstatterin Silke Fischer diskutiert. Als Regisseure haben ich und mein Mann nur eine Gemeinsamkeit, dass wir uns als Vermittler zwischen dem Stück und dem Publikum empfinden, zunächst unter dem Begriff "werktreu". Unsere konzeptionelle Arbeit geht vom Stück aus, das darf nicht umgekehrt sein, wie viele Regisseure ein Musiktheaterstück als Mittel für ihre Ideen ausnutzen, vor allem ohne musikalische Kenntnis. Das nenne ich einfach Missbrauch des Stücks.

Wird Sie Ihr Mann zur Premiere nach Eggenfelden begleiten?Konwitschny: Darauf bin ich auch sehr gespannt, bitte fragen Sie direkt ihn danach! (Nach Auskunft der Theatersprecherin Elke Schwab-Lohr wird Peter Konwitschny am Freitag anwesend sein; Anmerkung der Redaktion)
Die Vorstellungstermine finden Sie in unserem Kalender. Karten unter 08721/1268980 und bei allen PNP-Geschäftsstellen. Mehr zum Thema lesen Sie am 19. Februar im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.