Rostock
"Moralisch wichtiger Punkt": Ingolstadts Notelf überrascht

05.12.2021 | Stand 20.09.2023, 7:21 Uhr
Der Rostocker Nico Neidhart (l-r) in Aktion gegen Ingolstädter Kapitän Marcel Gaus. −Foto: Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Ein Punkt ohne 18 Mann! Angesichts der speziellen Corona-Umstände bewerteten beim FC Ingolstadt alle das 1:1 (1:0) im Aufsteigerduell beim FC Hansa Rostock als gutes Ergebnis, auch wenn das Unentschieden die Gesamtsituation des Tabellenletzten in der 2. Fußball-Bundesliga nicht wirklich verbesserte. "In unserer Situation wären sicherlich drei Punkte besser gewesen. Aber unter den Umständen war es ein guter Punkt für die Jungs, ein moralisch wichtiger Punkt", resümierte Trainer André Schubert am Ende einer schwierigen Woche.

Corona-Ausfälle und verletzte Akteure summierten sich am Samstag im Ostsee-Stadion auf insgesamt 18 Ausfälle. Schubert musste den Kader mit Nachwuchsakteuren auffüllen. Seine Notelf schlug sich mehr als wacker und führte sogar nach einem tollen Freistoßtor von Thomas Keller in der 41. Minute. Die Rostocker kamen kurz nach der Pause durch Angreifer John Verhoek zum Ausgleich.

Hansa verzeichnete zudem zwei Aluminiumtreffer. In der turbulenten Schlussphase nahm Schiedsrichter Franz Bokop einen Elfmeterpfiff für Ingolstadt nach Ansicht der Videobilder zurück. Sonst hätte es sogar einen glücklichen FCI-Sieg gegen können.

"Die Vorbedingungen waren schwierig. In der Situation haben wir eine Mannschaft aufs Feld gebracht, die über 90 Minuten alles gegeben, gekämpft und gefightet hat", sagte Schubert. Im Tor kam etwa Robert Jendrusch zu seinem Zweitliga-Debüt. "Er hat das gut gemacht. Er hat das sehr mutig gemacht. Das ist eine gute Leistung von ihm gewesen", lobte Schubert die Leistung des Torwartes, vor dem eine improvisierte Abwehr stand. "Etwas Glück, Leidenschaft und Wille", führte Jendrusch als "Bausteine" für das Unentschieden der Schanzer an. "Der Verein lebt, die Mannschaft lebt, das war entscheidend", sagte Jendrusch.

Torschütze Keller fand es ebenfalls "verdient, dass wir das Spiel nicht verloren haben. Wir haben als Mannschaft alles reingeworfen, was möglich war." Die Woche sei sehr kurios und schwierig gewesen, im Grunde war kein Teamtraining möglich. "Für die Umstände haben wir es gut gemacht", sagte Keller. Abwehrspieler Nico Antonitsch bewertete das Ergebnis mit dem "allerletzten Aufgabe" als "schwer in Ordnung".

Antonitsch blickte noch in Rostock gleich voraus auf die beiden vor Weihnachten noch anstehenden Heimspiele gegen Hannover und Dresden. "Wir versuchen, alles rauszuholen, was da rauszuholen ist." Am besten wären sechs Punkte.

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