Vor Ende seiner Amtszeit
Missbrauch-Skandal: Regensburger Generalvikar räumt Fehler ein

Der scheidender Regensburger Generalvikar Michael Fuchs gesteht Fehler beim Umgang mit Skandal ein – Nachfolger kündigt umfassende Aufarbeitung an

22.07.2021 | Stand 22.07.2021, 15:33 Uhr

Im Austausch: Der bisherige Generalvikar von Regensburg, Michael Fuchs, und sein Nachfolger Roland Batz (r.) −Foto: Schneider

Von Marco Schneider

Der Missbrauchsskandal gehört zu den großen Enttäuschungen seiner 15-jährigen Amtszeit: Das sagte der scheidende Regensburger Generalvikar Michael Fuchs bei einem Mediengespräch am Donnerstag.

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Fuchs räumte dabei ein, dass Fehler passiert seien und dass der Lernprozess in vielen Dingen zu langsam gewesen sei, wie der Donaukurier berichtet. Fuchs hatte den Bischof zum Jahreswechsel um Entpflichtung vom Amt gebeten, er wird Pfarrer der Regensburger Stadtgemeinde St. Wolfgang. Fuchs hatte sein Amt 2005 unter Bischof Gerhard Ludwig Müller angetreten. 2010 waren – ausgelöst durch die Vorfälle im Canisius-Kolleg in Berlin – auch Missbrauchsfälle in den Einrichtungen der weltbekannten Regensburger Domspatzen bekannt geworden.



Fuchs’ Nachfolger als Generalvikar, der gebürtige Kelheimer Roland Batz, kündigte zugleich an, dass es eine umfassende Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Diözese geben soll. Er verwies dabei auf die entsprechenden Studien bei den Domspatzen: „Das werden wir auf die Fläche des Bistums ausbreiten“, sagte Batz. Man müsse prüfen, wo Fehler begangen wurden. „Jedem Opfer muss Gerechtigkeit widerfahren, so weit das möglich ist“, unterstrich Batz. Und Fuchs betonte: „Wir brauchen eine Kultur der Sensibilität“ in den Pfarreien, den Opfern müsse zugehört und geglaubt werden.