Berchtesgaden
Luftfahrtzentrum beendet Tests in den Berchtesgadener Alpen

07.09.2019 | Stand 20.09.2023, 2:05 Uhr

Eine ideale Testumgebung war Berchtesgaden, um europäische Galileo-Satelliten zu simulieren. Zu sehen sind hier die Signalstationen, die auf den Bergen rund um Berchtesgaden installiert sind. −Repro: DLR/Pfeiffer

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zieht sich aus dem Forschungsstandort Berchtesgadener Land zurück: Nach zwölf Jahren und 20 Millionen Euro Investitionen beendet das bundesdeutsche Forschungszentrum mit Hauptsitz in Köln und einem großen Standort in Oberpfaffenhofen das Projekt GATE.

An der bislang weltweit beispiellosen Test- und Entwicklungsumgebung GATE wurden die Funksignale des europäischen satellitengetragenen Positionsbestimmungssystems Galileo mit terrestrischen Funkanlagen simuliert. Da sich 26 von geplanten 30 Galileo-Satelliten mittlerweile in der Umlaufbahn bewegen und aktiv sind, "ist die Testumgebung nicht mehr notwendig", so Dr. Michael Heyl, beim DLR zuständig für Navigation.

In den vergangenen Jahren hatten wissenschaftliche Einrichtungen und Firmen im Raum Berchtesgaden Anwendungen und Technologien erforscht, die unter anderem für autonomes Fahren, aber auch für Lawinenwarnsysteme Relevanz haben. Sendestationen befanden sich unter anderem auf dem Rauhen Kopf, der Brettgabel und dem Grünstein, teils in direkter Nachbarschaft zum Watzmann, dem zweithöchsten Berg Deutschlands. Heyl bezeichnet das Testgebiet als "weltweit einzigartig". Lediglich in China hätten Wissenschaftler eine leicht abgewandelte Testumgebung errichtet, die allerdings nie vergleichbare Ergebnisse geliefert hätte.

Laut Heyl soll der Rückbau der Sendestationen noch im September erfolgen. Die Technikcontainer könnten nach Informationen der Heimatzeitung eine neue Verwendung finden. Die Bergwachten des Berchtesgadener Landes sollen interessiert sein.

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