Literarische Reisen für Kinder an der Grundschule

29.11.2020 | Stand 19.09.2023, 23:17 Uhr

Petra Stiller erzählte in der 3. Klasse Geschichten über die Reisen des Gartenzwergs "Herr Lehmann". −Fotos: Schule

Der bundesweite Vorlesetag am 20.November bescherte den Kindern der Grafen von Schaunberg Schule einen abwechslungsreichen Vormittag.

Schweren Herzens verzichtete man aufgrund der Corona-Pandemie auf fremde Lektoren. So gestaltete jede Lehrkraft in ihrem Klassenzimmer einen Vorleseraum. Da das Motto des Vorlesetages "Europa und die Welt" zum Titel hatte, wurde auch entsprechend die passende Lektüre ausgewählt. Die Kinder der 3. und 4. Klasse und der 1. und 2. Klasse durften einmal das Zimmer wechseln und zwei Geschichten von zwei Lehrerinnen anhören. Jedes Kind durfte sein Lieblingskissen mitnehmen, um es sich darauf gemütlich zu machen. Tische und Stühle wurden beiseite geschoben, damit genügend Platz entstand.

"Flaschenpost, schwimm übers Meer"

Für die 1. Klasse gab es am Vorlesetag das Bilderbuch "Flaschenpost, schwimm übers Meer", eine Geschichte von Lore Leher mit Bildern von Astrid Krömer. Die Kinder konnten das Erlebnis des Jungen Jens und seiner Flaschenpost mit dem Kamishibai (Erzähltheater) verfolgen.

Jens lebt auf einer kleinen Insel in der Ostsee. Dort ist sein Papa der Leuchtturmwärter. Manchmal fühlt sich der Bub sehr einsam. Deshalb beschließt er eine Flaschenpost zu schreiben mit der Nachricht: "Wer will mein Freund sein?" und zeichnet sich selbst noch drauf. Die Flaschenpost landet auf ihrer Reise um die Welt an verschiedenen Orten wie Madagaskar, Sri Lanka, China, Mexiko und sogar Grönland. Überall findet sich ein Kind, das ebenfalls ein Bild von sich auf dem Brief in der Flaschenpost hinterlässt. Die Kinder könnten nicht verschiedener sein. Als die Flaschenpost zu Jens zurückkommt, ist er glücklich – denn Freunde hat er nun auf der ganzen Welt.

Im Anschluss durfte sich jedes Kind, wie die Kinder im Buch, auf einen Papierstreifen porträtieren, so dass ebenfalls eine lange Flaschenpost entstand.

Der Tag in der 2. Klasse begann damit, dass die Kinder "Die Geschichte vom Igel" vorlasen. Praktikant David stellte dann den Schülern mit dem Leseprojekt "Der erste Satz" Bücher vor. Verschiedene Bände wurden mit dem Cover nach oben auf dem Boden ausgelegt. Anschließend wurde jeweils eine zu jedem Buch vorbereitete Karte, auf der nur der erste Satz des Buches stand, vorgelesen. Die Schüler versuchten nun zu erraten, zu welchem Buch dieser Satz stammen könnte und David stellte das Buch kurz vor. Neugierig gemacht, durften die Kinder sich hinterher Bücher ausleihen.

Zu Beginn der 3. Stunde begrüßte zunächst Felix, der Hase, der vielen Kindern nicht mehr bekannt war, die Schüler. Danach wurde aus dem Buch "Briefe von Felix – Ein kleiner Hase auf Weltreise" vorgelesen.

Über Städte, Bauwerke und Menschen

In den Briefen aus London, Paris, Rom, Kairo, Kenia und New York, die der verloren gegangene Kuschelhase Felix an Sophie schrieb, erfuhren die Kinder viel Interessantes über diese Städte, die bekannten Bauwerke und die Menschen, die dort leben. Gott sein Dank kehrte der kleine Weltenbummler Felix am Ende des Buches rechtzeitig vor Weihnachten zu Sophie, die schon sehnsüchtig auf ihn wartete, zurück. Petra Stiller, Klassenlehrerin der 3. Klasse, wählte die Briefe von Herrn Lehmann, um Interessantes über fremde Länder zu erfahren. Im Klassenzimmer der 3. Klasse begaben sich die Kinder zusammen mit dem Gartenzwerg Herr Lehmann aus der Buchreihe "Herrn Lehmanns Reisen um die Welt" auf die Reise. Zunächst erfuhren sie im Hörbuch zum ersten Band "Abenteuer in Alaska", wie der kleine Lehmann zum Reisen gekommen ist. Um spannende Geschichten für seine Besitzerin Frau Sauertopf zu sammeln, schmuggelt er sich in den Koffer des reiselustigen Nachbarn und kommt so um die ganze Welt.

Anschließend wurden den Kindern einige Episoden aus dem zweiten Band "Abenteuer in Neuseeland" vorgelesen. In kurzen Videos konnte man im Tonstudio dem Sprecher des Hörbuches Henning Krautmacher zuhören, die Autorin Jutta Maas kennen lernen und der Illustratorin Saskia Gaymann auf die Finger schauen. Am Schluss erhielt jedes Kind einige leckere Rezepte, die Herr Lehmann von seinen Reisen mitgebracht hat.

Problematik der Wasserversorgung

Katharina Hornung in der 4. Klasse verknüpfte das HSU-Thema "Wasser" mit dem Buch "Aminatas Entdeckung" von Rudolf Schmitt, um die Problematik der Wasserversorgung in fernen Ländern zu thematisieren und Einblick in das Leben eines afrikanischen Kindes zu gewinnen: Die Kinder eines Dorfes sind alle schwer erkrankt, und keiner weiß warum. Bis Aminata, ein Mädchen aus einem Dorf im Senegal, entdeckt, dass die Ziegen den Brunnen verunreinigen. Nun wird der Brunnenschacht höher gebaut, gereinigt und feierlich eingeweiht. Das ansprechend illustrierte Buch wurde schrittweise vorgelesen, dazwischen erhielten die Kinder Informationen und Hintergrundwissen. Im Anschluss bearbeiteten die Kinder noch ein Geheft zum Thema Afrika, wobei man u.a. Erdnüsse verkostete, afrikanische Spiele ausprobierte, das Wassertragen auf dem Kopf praktizierte und Zöpfe flechten konnte.

− red