Waldkirchen
Lieber Forschen statt Fernsehen: Dr. Leonhard Bürger (25) widmet seine Freizeit der Vergangenheit

19.09.2018 | Stand 20.09.2023, 1:51 Uhr

Auf dem Laptop – im Rucksack – hat er die Geschichte der Stadt immer dabei: Dr. Leonhard Bürger, Assistenzarzt am Waldkirchner Krankenhaus und Schriftführer im Heimat- und Museumsverein, der das Museum am Goldenen Steig (im Hintergrund zu sehen) betreibt. −Foto: Pledl

Immer weniger junge Erwachsene interessieren sich für Geschichte, noch weniger aber für einen verantwortlichen Posten in einem Verein. In Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) aber gibt es einen jungen Mann, der diesen gängigen Vorurteilen gänzlich zu widersprechen scheint: Dr. Leonhard Bürger, 25 Jahre alt, Assistenzarzt am Krankenhaus, leidenschaftlicher Geschichtsfan und engagiertes Mitglied im örtlichen Heimat- und Museumsverein.

Als Schriftführer führt er nicht nur Protokoll, er hält auch die Mitgliederdatenbank und das Vereinsarchiv in Schuss und ist in die Konzeption von Veranstaltungen, des Jahreskalenders und der Pressearbeit fest eingebunden. 2018 hat der 25-Jährige mit Fotografien aus den 1930er Jahren beispielsweise einen Früher-Heute-Vergleich der Stadt in der PNP ermöglicht. "Er gehört zur jungen Generation unseres Vereins und hat schon früh Verantwortung in der Vorstandschaft übernommen. Das ist vorbildlich", sagt Vereinsvorsitzender Christian Seidel.

"Es ist schade, dass das Interesse an Historie allgemein so nachlässt", bedauert hingegen Bürger. Er selbst scheint jeden Türstock, jedes Hirschgeweih unterm Dachgiebel in Waldkirchen zu kennen. Sein Traum ist es, alle vor 1945 gebauten Häuser in Waldkirchen, deren Besitzer und Geschichten zu erforschen. "Schön wäre es, wenn eines Tages daraus ein Buch entstehen würde." Auf dem Laptop, den er im schwarz-roten Rucksack mit sich herumträgt, sichtet der 25-Jährige Archivdaten, digitalisiert alte Ansichtskarten und recherchiert die Historie von Häusern nach, wann immer es die Zeit dem Frischverheirateten erlaubt. "Im Fernsehen läuft doch eh nix gscheids."

Mehr dazu lesen Sie in der Waldkirchner Ausgabe der PNP vom 20. September.