Der Landkreis Mühldorf hat bei der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner den kritischen Wert von 50 am Mittwoch überschritten.
Am Donnerstag lag der Wert bei 76 – nun hat der Landkreis eine Allgemeinverfügung zur Bekämpfung der steigenden Corona-Fallzahlen erlassen, die am Freitag in Kraft tritt und vorerst eine Woche gelten soll. Die erlaubte Zahl der Teilnehmer bei öffentlichen und privaten Treffen wird reduziert, Öffnungszeiten in der Gastronomie und Besuchsmöglichkeiten in Kliniken und Altenheimen werden eingeschränkt und die Maskenpflicht wird auch in Schulen – allerdings erst ab Montag – verschärft.
Mühldorfs Landrat Max Heimerl erläuterte die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen. Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche seien 14 bzw. 51 neue Positiv-Fälle dazugekommen. Diese gehen überwiegend auf drei Quellen zurück: zwei große Familien und einen Putenschlachtbetrieb in Ampfing. Nicht erst seit dem Skandal beim Großschlächter Tönnies habe der Landkreis Mühldorf ein besonderes Auge auf die größeren Schlachtereien – neben der Süddeutschen Truthahn AG Ampfing gibt es noch einen Rinderschlachtbetrieb in Waldkraiburg –, weil bekannt sei, dass die dort herrschende nass-kalte Umgebung das Sars-CoV-2-Virus "begünstigt". Heimerl betonte ausdrücklich die gute und offene Zusammenarbeit mit beiden Unternehmensleitungen.