Altötting
Kling, Kuhglöckchen, kling: Spezielle Musik aus Oberbayern im Video

07.12.2019 | Stand 20.09.2023, 23:50 Uhr

Schütteln ihre Musik aus dem Handgelenk: Franziska Weindl (von links), Theresa Auer und Miriam Kriegl. −Foto: Stummer

Die drei Mädchen halten kurz inne, holen tief Luft und dann legen sie los: Ihre Hände tanzen in einem wilden Reigen von Glocke zu Glocke. Jeder Handgriff sitzt. Jede Kuhglocke gibt genau im richtigen Moment eines helles oder tiefes Gebimmel zum besten. Nach und nach entspinnt sich eine mehrstimmige Version von "Kling, Glöckchen kling". Auf Kuhglocken gespielt. Von drei 17-jährigen Mädchen, die ihre Musik wortwörtlich aus dem Handgelenk schütteln.

Wohlklingende Worte können nur schwerlich die ganz spezielle Musik von Theresa Auer, Miriam Kriegl und Franziska Weindl einfangen. Die drei Altöttingerinnen spielen Weihnachtslieder auf Kuhglocken "und ich wüsste niemanden hier in der Region, der das noch macht", sagt Theresa Auer mit einem fröhlichen Grinsen. Zu speziell ist ihre Art der Musik. "Aber uns macht es Spaß", sagen sie.

Theresa, Miriam und Franziska haben das Lied "Kling, Glöckchen, kling" für uns vertont:


(Kamera: Stummer, Schnitt: Weidlich)

Dazu gekommen sind die Mädchen über Theresas Mutter Elvira Theil. Die gebürtige Australierin, deren Eltern einst aus Altötting ausgewandert waren, hatte den klingenden Brauch vom fünften Kontinent nach Altötting wieder mitgebracht. Einwanderer aus Deutschland und Österreich hatten einst den alpenländischen Brauch in Australien populär gemacht und dort sei das Spiel mit den Kuhglocken vor allem in den Trachtenvereinen sehr beliebt, erzählen die Drei. Auch Theresa, Miriam uns Franziska sind im Trachtenverein aktiv, hier in der Region sei die Kuhglocke als Musikinstrument jedoch sehr selten.

− jo



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