Bad Griesbach
Kerzen für den Weg durchs finstre Tal

Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Corona-Opfer in der Emmauskirche

20.04.2021 | Stand 20.09.2023, 4:18 Uhr

Die entzündeten Kerzen brannten auch noch nach dem Gottesdienst in der Apsis der Emmauskirche weiter und erinnerten an die Anliegen des ökumenischen Gedenkgottesdienstes. −Foto: Stolz

Auch in Bad Griesbach wurde am vergangenen Sonntag der Toten der Corona-Epidemie gedacht. Pfarrer Roland Burger und Pfarrer Klaus J.F. Stolz hatten sich gemeinsam entschlossen, am Tag des Gedenkens in Berlin auch in Bad Griesbach mit einem ökumenischen Gottesdienst für die Toten und an Covid-19-Erkrankten zu beten.

Der ökumenische Gottesdienst in der Emmauskirche wurde von Bezirkskantor Rudi Bürgermeister und Trompeter Michael Lakota besonders eindrucksvoll musikalisch umrahmt.

Gleich zu Beginn entzündeten die beiden Kurseelsorger jeweils abwechselnd eigens für diesen Gottesdienst gestaltete Gedenkkerzen. Beim Entzünden jeder Kerze wurde ein entsprechendes Gebet gesprochen und an die verschiedenen Menschen erinnert, die durch die Pandemie besonders in ihrem Leben getroffen wurden. Betende Hände standen für die vielen Kranken und die Bitte um Heilung und Genesung. Einander haltende Hände erinnerten an alle, die in Medizin und Pflege tätig sind und anderen damit entsprechend helfen. Die Kerze mit dem Herz wurde für die Angehörigen entzündet, die durch die Krankheit liebe Menschen verloren haben; und das Licht mit dem Kreuz nahm die Verstorbenen in den Blick, für deren ewiges Leben die Gemeinde entsprechend Fürbitte tat.

Pfarrer Stolz erinnerte in seiner Predigt an Gott, der als guter Hirte eben auch durch dunkle Täler führe. An dieser Hoffnung gelte es festzuhalten – auch jetzt, da seit über einem Jahr viele durchs dunkle Tal gehen müssten. Gerade im Kurgebiet bleibe es ja ohne Gäste dunkel, Kindern und alten Menschen fehlte gleichermaßen die Gemeinschaft und viele seien von der Angst geplagt, dass so manches Licht für immer ausbleiben werde. Darum sei gerade in diesen Zeiten das gemeinsame Gebet um Führung und Trost zum guten Hirten besonders wichtig.

Der gemeinsame Gottesdienst – die große Emmauskirche bietet ja ausreichend Platz zum Einhalten aller Abstands- und Hygieneregeln – ist für viele Menschen gerade in diesen schwierigen Zeiten ein wertvoller und wichtiger Ankerpunkt.

Die beiden Kurseelsorger hätten sich am Sonntag durchaus mehr Anteilnahme durch die Kirchengemeinden, Stadt und Kurverwaltung vorstellen können, da so mancher Platz in der Kirche frei blieb.

In ihren Fürbitten nahmen die Kurseelsorger abschließend noch einmal die verschiedensten Lebensbereiche in den Blick und vertrauten Jesus, dem guten Hirten Gottes, all die Sorgen und Ängste der Menschen an. Mit einem gemeinsamen Vaterunser und dem Schlusssegen endete ein eindrucksvoller ökumenischer Gottesdienst.

− red