Landau
Kein Teil der Musikschule mehr: Big Band bangt um ihre Zukunft

02.10.2017 | Stand 20.09.2023, 1:55 Uhr

Die Big Band mit Leiter Eugen Detling (links) – hier bei einem Auftritt im Sommer – bangt um ihre Zukunft. − Foto: Archiv lnp

Eine musikalische Institution der Stadt Landau steht vor einer ungewissen Zukunft: Die Big Band ist künftig nicht mehr Teil der Musikschule.

Bereits im Juli hatte Bürgermeister Helmut Steininger im Stadtrat angekündigt, die Gruppe von der Schule abzukoppeln und in eine eigene Trägerschaft zu überführen. Am vergangenen Donnerstag hat der Kulturausschuss die Abkopplung in nichtöffentlicher Sitzung endgültig beschlossen. Bürgermeister Helmut Steininger teilte die Entscheidung den Bandmitgliedern in deren Probe am Freitagabend persönlich mit.

Was der Stadt nicht passt: Die Big Band war als Ensemble ein Zusatzangebot der Musikschule. Doch die meisten Mitglieder der Big Band sind gar keine Musikschüler, nur sechs nehmen Unterricht. Zu wenig für die Stadt. "Man kann die Vorzüge der Musikschule nicht auf eine Gruppe ausdehnen, von der 80 Prozent keine Musikschüler sind", sagt Steininger. Ein Dorn im Auge war der Stadt auch Eugen Detling. Der 68-Jährige ist Leiter der Big Band, befindet sich aber seit 2012 im Ruhestand. "Allein das ist schon ein Problem. Der Leiter sollte ein Musiklehrer sein."

Eugen Detling selbst ist von der Entscheidung des Kulturausschusses "sehr enttäuscht", wie er auf Nachfrage der LNP mitteilt. Er sieht große Schwierigkeiten auf die Big Band zukommen, die die Kosten, zum Beispiel die 1000 Euro Miete pro Jahr für den Proberaum im Kastenhof, künftig ohne Unterstützung der Musikschule selbst tragen muss. "Die Big Band ist wirtschaftlich nicht rentabel", befürchtet Detling. Es sei schwer, Aufträge an Land zu ziehen. "Wer engagiert schon eine Big Band mit 25 Musikern?", fragt Detling.

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