Kaminkehrermeister Gerhard Schubert (63) aus Osterhofen tritt zum Jahreswechsel seinen Ruhestand an und übergibt den Kehrbezirk Plattling-Stadt an den 29-jährigen Matthias Ebner aus Kirchdorf im Wald. Er trägt nun die Verantwortung für rund 2500 Anwesen. Denn nach wie vor hat beim Kaminkehrer die Brandschutzvorsorge höchste Priorität.
Die tägliche Arbeit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aber stark verändert. Als Schubert am 1. August 1974 seine Ausbildung begann, wartete auf ihn viel "Bürstelarbeit", wie er erzählt. Heute hat er stets das Tablet mit dabei. Der Osterhofener arbeitete zunächst in verschiedenen Orten in Niederbayern und machte sich 1987 selbstständig. Die letzten 20 Jahre seines Berufslebens war der Kaminkehrermeister in Plattling unterwegs. Die Zeichen der Zeit erkannte Schubert zur Jahrtausendwende und nahm die Energieberatung in sein Portfolio mit auf. "In diesem Bereich werde ich auch weiterhin beratend tätig sein", lässt er wissen. "Ich will ja geistig fit bleiben."
Matthias Ebner hat zu seinem Beruf beziehungsweise zu seiner Berufung durch ein Praktikum bei seinem Onkel gefunden. "Mir gefällt das Verhältnis", sagt er. Zum einen ist der Kaminkehrer in Sachen Physik und Chemie gefragt, zum anderen muss er auch mal kräftig anpacken können. Und nicht zu vergessen: der Kontakt mit den Menschen.
Auch wenn sich vereinzelte vom Kaminkehrer gepiesackt fühlen mögen, so hat dieser seine Arbeit zu machen. "Das ist eine enorme Verantwortung, die Anlagen müssen in Ordnung sein", bekräftigt Schubert, der sich in seiner Laufbahn auch schon mal vor dem Kadi rechtfertigen musste.
Wie bedeutend die Brandvorsorge ist, lässt sich auch während der Corona-Pandemie sehen. Schubert, Ebner und ihre Kollegen haben ihre Arbeit nicht unterbrochen.
