Berchtesgaden
Jäger schockiert mit Ekel-Video - Bayerns Jagdverband empört

23.06.2018 | Stand 20.09.2023, 1:02 Uhr

Ein Jäger aus Oberbayern hat ein grausames Video von einer Drückjagd im Internet veröffentlicht - und erntet nun heftige Kritik vom Jagdverband. −Symbolfoto: dpa

Als die Kugel in den Schädel des Wildschweins einschlägt, hämmert die AC/DC-Musik im Hintergrund. Die Sau sackt zu Boden, die Szene wird mehrfach wiederholt, in Zeitlupe. Der Nutzer aus dem südlichen Landkreis Berchtesgadener Land, der das Video auf der Plattform YouTube hochgeladen hatte, hat den mehrere Minuten langen Clip nach wenigen Tagen wieder gelöscht, nachdem kritische Stimmen aufgekommen waren. Beim Landesjagdverband Bayern zeigt man sich schockiert.

Es ist ein grausames Video: eine Drückjagd im klassischen Sinne, wo genau, ist nicht ersichtlich. Tatsächlich ist nicht die Jagd als solche verwerflich, sondern die Art und Weise, wie die mehrere Minuten lange Szene dargestellt, geschnitten und mit Effekten hinterlegt wurde. Im Hintergrund beschallt AC/DC den Zuschauer, während der Jäger seine Munition in Richtung Wildschweine abfeuert.

Der Videoersteller hat viel Aufwand betrieben, so dass man als Zuschauer hautnah dabei ist, wenn die Munition sich in den Schädel des Wildschweins bohrt, Fetzen und Blut spritzen, die Sau zuckend zusammenbricht. Der Zoom ist immer auf das Schwein gerichtet. Rund ein Dutzend Tiere werden in dem Video erschossen, das auch deshalb so grausam ist, weil der Produzent alles daran setzt, jedes Detail ersichtlich zu machen.

Beim Landesjagdverband Bayern zeigt man sich entsetzt: "Wir haben eine ethische Verpflichtung dem Wild gegenüber", sagt der Pressesprecher auf Anfrage.

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