Saaldorf-Surheim
Ja, wo samma denn? Spaßvögel vertauschen Ortstafeln

17.07.2020 | Stand 20.09.2023, 1:02 Uhr

Am nördlichen Saaldorfer Ortseingang der BGL3 zwischen Brunner- und Aspenfeld stand das Surheim-Schild (rechts). Das Saaldorfer Schild (links) war am Ortseingang von Surheim zu finden. −Fotos: Tanja Weichold

Unbekannte haben im Kreis Berchtesgadener Land Ortstafeln vertauscht. Ein Streich? Oder steckt mehr dahinter?

Sollte die tief sitzende, betonte innerliche Abgrenzung zwischen Saaldorf und Surheim (Landkreis Berchtesgadener Land) einer neuen Solidarität des Zusammenrückens weichen? Wachsen über die ungnädigen Gefühle nach der Gebietsreform der 70er Jahre und der zwangsauferlegten Ehe zarte Bande einer neuen Liebe? Der neueste Schildbürgerstreich gibt Rätsel auf.

Schabernack zu treiben hat in Saaldorf-Surheim eine lange Tradition. Unbekannte Spitzbuben schrieben die Lausbubengeschichten nun mit einem neuen Kapitel fort. Sie schraubten jeweils die nördlichen Ortstafeln in Saaldorf Richtung Berchtolding und in der Laufener Straße in Surheim Richtung Großgerstetten ab und tauschten sie aus. So mag sich mancher die verwundert die Augen gerieben haben, dass er am Ortseingang von Surheim in "Saaldorf" begrüßt wurde und umgekehrt. Am Freitag um 7.30 Uhr war der Schabernack vorbei. Laut Bürgermeister Andreas Buchwinkler hatte die Straßenmeisterei Freilassing die Schilder zu diesem Zeitpunkt wieder zurückgetauscht.
 Er selbst sei am Donnerstagvormittag von der Angelegenheit informiert worden und kurz darauf habe dies in den Sozialen Medien in verschiedenen Gruppen rasch die Runde gemacht. Heini Hinterseer vom Tiefbauamt im Rathaus sei hingefahren und habe sich persönlich überzeugt, dass die Schilder vertauscht worden waren. "Die Schilder wurden abgeschraubt, alleine geht das nicht", resümiert Buchwinkler schmunzelnd.

Wer hinter der ganzen Sache steckt, wisse er nicht. "Es wäre aber interessant, wenn uns derjenige, der das gemacht hat, seine Botschaft mitteilen würde", meint er. "Es war weder der 1. April noch Philippinacht." Gefragt, ob der Scherz Konsequenzen für denjenigen hätte, der dafür verantwortlich ist, antwortete Buchwinkler: "Den Schaden hat das Staatliche Bauamt Traunstein. So etwas produziert Arbeit und Kosten. Ich weiß nicht, ob sie die Angelegenheit verfolgen würden. Man sollte das vielleicht nicht täglich machen."

Auf jeden Fall sorgte die Aktion für Erheiterung und Gesprächsstoff. Es nicht erst einige Monate her, dass in Steinbrünning über Nacht ein Zebrastreifen auftauchte. Wer in dem dicken Buch der Saaldorf-Surheimer Lausbubengeschichten etwas weiter zurückblättert, der erinnert sich vielleicht noch an die UFOS, die eines Nachts im Jahr 1978 in Saaldorf am Himmel auftauchten. Die Aufregung war so groß, dass sogar die BILD-Zeitung und der ORF darüber berichteten. Zur allgemeinen Beruhigung kann gesagt werden, dass damals nicht Außerirdische den Rupertiwinkel heimsuchten, sondern dass es sich bei den UFOS um ganz reale, selbst gebastelte Flugkörper aus Pergament verziert mit Blumen, Watte und einem Leuchtstoff handelte.

− pnp