Regen
Investoren-Anfrage für Rodenstock-Gelände: Luftnummer oder konkretes Interesse?

10.10.2019 | Stand 22.09.2023, 2:10 Uhr

Sind die Tage dieses Gebäudes gezählt? Auf dem rund 30000 Quadratmeter großen Areal mit leer stehenden Werkhallen von Rodenstock sollen Flächen für den Einzelhandel entwickelt werden. Jetzt hat sich bei der Stadt ein weiterer Interessent für die Flächen gemeldet. −Foto: Lukaschik

2. Bürgermeister Josef Weiß (CSU) ist ganz begeistert, als er in der Bauausschuss-Sitzung das Mail erwähnt, das die Stadträte in der vergangenen Woche erreicht hat. Gekommen ist es von Cuma Findik aus Ofterdingen in Baden-Württemberg. "Bei der deutschlandweiten Suche nach möglichen Investitionsprojekten sind wir auf die Region Regen aufmerksam geworden. Konkret geht es um die Entwicklung des Rodenstock Geländes", schreibt Findik und stellt sich als "Investor im Bereich der Gebietsentwicklung" vor. Er wolle das brach liegende Rodenstock-Gelände mit einem anderen Branchenmix als bisher geplant bebauen, ohne einen Lebensmittler, wie jetzt noch geplant.

"Wie geht das jetzt weiter, laden wir den Investor mal ein?", fragt Weiß und meint, dass es doch sehr gut sei, wenn sich jetzt ein Investor melden würde. "Bist Du Dir da sicher?", fragt Bürgermeisterin Ilse Oswald, man ja nicht unbedingt alles glauben, was in E-Mails geschrieben steht. Noch dazu in einem Mail, das zwar an die Stadträte ging, nicht aber auch direkt an die Bürgermeisterin.

Infos vom Unbekannten für die StadträteGlauben kann man Findik auf jeden Fall, dass er einigermaßen gut Bescheid weiß um die Problematik der Gewerbeflächen an der Zwieseler Straße. Er weiß, dass die Einkaufspark-Betreiber fürchten, den Ankermieter Edeka zu verlieren, wenn auf der anderen Straßenseite attraktive Verkaufsflächen entstehen. "Eine mögliche Abwanderung des Edeka-Marktes auf das Rodenstock Areal hätte zur Folge, dass weitere kleine Geschäfte im Einkaufspark schließen", schreibt er in dem Mail an die Stadträte. Auf Nachfrage des Bayerwald-Boten erklärt der 31-jährige Cuma Findik, dass er über einen aus Regen stammenden Studienfreund von dem Thema erfahren habe. Wer dieser Studienfreund ist, das wolle er dem Freund zuliebe nicht sagen.

Nachfragen zu seiner Person hat er auch von Stadträten nach seiner ersten Mail erhalten, weshalb er am 4. Oktober eine zweite Mail nachschickt, in der er von Projekten berichtet, die er in Tübingen durchgezogen hat. Dass er und sein Name im Zusammenhang mit den Projekten nicht auftauchen, erklärt er damit, dass er nicht so gerne in der Öffentlichkeit stehe, weswegen sein Unternehmen mit dem wohlklingenden Namen "CF Investment Group" auch über keine Homepage verfügt.

− luk

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