Berchtesgadener Land
Insgesamt 6,4 Millionen Euro investiert

Wohnbauwerk legt Bilanz vor – Durchschnittliche Miete bei 5,38 Euro – Weitere Investitionen geplant

01.08.2020 | Stand 20.09.2023, 2:06 Uhr

Ein verwirklichtes Projekt: Der Neubau des Wohnbauwerks an der Auenstraße in Piding. −Foto: Wohnbauwerk

Der Jahresabschluss 2019 war Thema der Gesellschafterversammlung der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH. Geschäftsführer Florian Brunner blickte auf ein Jahr zurück das durch Investitionen von rund 6,4 Millionen Euro, davon 1,9 Millionen Euro für die laufende Instandhaltung, in den eigenen Wohnungsbestand gekennzeichnet war, berichtet die Gesellschaft in einer Presseaussendung. Die Wohnbauwerk ist eine 100-prozentige kommunale Gesellschaft des Landkreises Berchtesgadener Land und zehn seiner Kommunen.

Die Bilanzsumme war im Berichtszeitraum auf 56,3 Millionen Euro gestiegen. Die Gewinn- und Verlustrechnung schloss mit einem Jahresüberschuss von 184640 Euro. Das Eigenkapital hatte sich daher und aufgrund der durch die Gesellschafter beschlossene Kapitalerhöhung zum 31.Dezember 2019 auf 15,4 Millionen Euro kräftig erhöht. Unter Berücksichtigung von eigenkapitalähnlichen Mitteln war die Eigenmittelquote auf 30,4 Prozent der Bilanzsumme gestiegen.

In seinem Ergebnis stellte der Abschlussprüfer fest, dass die Vermögenslage, die Finanzverhältnisse sowie die wirtschaftlichen Verhältnisse geordnet sind, die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung, des Jahresabschlusses und Lageberichts gegeben ist und die Geschäfte in Einklang mit Gesetz und Gesellschaftsvertrag geführt wurden. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt.

Die Umsatzerlöse hatten sich im Geschäftsjahr 2019 um 145600 Euro auf rund 7,61 Millionen Euro erhöht. Die durchschnittliche Wohnungsmiete hatte sich geringfügig auf 5,38 Euro je Quadratmeter erhöht. Die Mietausfallquote von 1,2 Prozent und die Fluktuationsquote von 5,2 Prozent, welche die Mieterwechsel wiedergibt, bewegten sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Der ausschließlich modernisierungsbedingte Leerstand lag bei 3,9 Prozent oder 50 Wohnungen. Im Juni 2018 begann der Neubau einer Wohnanlage in Piding mit 15 barrierefreien 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen von 56 bis 92 Quadratmeter Wohnfläche in Niedrigenergiebauweise. Außerdem wurde eine Quartierstiefgarage mit 47 Stellplätzen und weiteren sechs Außenstellplätze errichtet. Der Bezug der Wohnungen erfolgte termingerecht im November 2019. Das Projekt wurde wieder im EOF-Programm des Freistaats Bayern öffentlich gefördert. Der Fördergeber und Banken finanzierten den Neubau mit Darlehen und einem Baukostenzuschuss in Höhe von 3,8 Millionen Euro. Die veranschlagten Baukosten von 5,3 Millionen Euro konnten eingehalten werden.

In Zusammenarbeit mit der Biosphärenregion Berchtesgadener Land und einer Landschaftsgärtnerin wurde in der neuen Wohnanlage eine regionale Blühwiese angelegt; hierbei wurden Biosphären-Wiesensaatgut und regionale Wiesenblumen verwendet (wir berichteten).

Mehr Blumenwiesen als RasenflächenDas Wohnbauwerk ist bestrebt, bei seinen Außenflächen heimische und standortgerechte Pflanzen und Bäume einzusetzen, blühende Hecken als Lebensraum und Futterquelle für Insekten und Vögel zu pflanzen und verstärkt Blumenwiesen statt Rasenflächen anzulegen. "Dabei steht nicht nur der ökologische Gedanke im Vordergrund, sondern auch die damit verbundene Steigerung der Wohnqualität für die Mieterschaft", erklärt Florian Brunner. Außerdem wurde im Mai 2019 mit der Generalmodernisierung einer Wohnanlage mit neun Wohnungen in Bischofswiesen begonnen. Hierbei wurden unter anderem das Wärmedämmverbundsystem entfernt und neu angebracht, eine Wärmedämmung an Kellerdecken und Speicherboden angebracht, die Fenster und Balkontüren sowie die komplette Elektro- und Sanitärinstallation im Haus erneuert. Durch den Einsatz von LED-Technik bei der Beleuchtung und einem gigabitfähigen Kabelanschluss in allen Wohn- und Schlafräumen ist das Wohnhaus auf einem modernen und zukunftsfähigen Stand. Die Modernisierungsmaßnahme konnte pünktlich im Spätherbst des gleichen Jahres abgeschlossen werden und die veranschlagten Investitionskosten von 1,3 Millionen Euro eingehalten werden. Auch im Jahr 2020 wird wieder massiv investiert. Im April 2020 wurde in Piding mit dem Abbruch eines Hauses mit acht Wohnungen und dem Neubau einer Wohnanlage mit zwölf barrierefreien Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen von 57 bis 114 Quadratmetern Wohnfläche in Niedrigenergiebauweise begonnen. Außerdem werden sechs Außenstellplätze errichtet. Das Projekt wird ebenfalls im EOF-Programm gebaut, womit Kaltmieten zwischen fünf und sieben Euro je Quadratmeter Wohnfläche angeboten werden können. Die Fördergeber finanzieren den Neubau mit Darlehen und einem Baukostenzuschuss in Höhe von 3,27 Millionen Euro; bis zum Herbst 2021 werden in den Neubau 3,7 Millionen Euro investiert.

2020 erste Paketanlage geplant Der Bezug der neuen Wohnungen ist zum November 2021 geplant. Für die laufende Instandhaltung und Einzelmaßnahmen wie beispielsweise dem Neuanstrich von Fassaden werden heuer voraussichtlich 1,1 Millionen Euro investiert. Des Weiteren wird dieses Jahr die erste Paketkastenanlage in einer Wohnanlage in Betrieb genommen und die ersten beiden Wohnhäuser mit einem elektronischen schwarzen Brett ausgestattet.

Die Gesellschafterversammlung stellte den Jahresabschluss zum 31.12.2019 einstimmig fest. Der Jahresüberschuss wurde den Gewinnrücklagen zugewiesen. Ebenfalls einstimmig wurden der Geschäftsführer und der Aufsichtsrat für das vergangene Geschäftsjahr entlastet. Landrat Bernhard Kern bedankte sich bei Geschäftsführer Florian Brunner für die geleistete Arbeit und schloss bei seinem Dank alle Mitarbeiter der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH mit ein. An alle Gesellschaftervertreter richtete er den Dank für die konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.

− red