Regensburg
Im Fall Maria Baumer: Zwillingsschwester erneut befragt

24.08.2020 | Stand 21.09.2023, 4:33 Uhr

Barbara Fuchs, Zwillingsschwester von Maria Baumer, sitzt im Verhandlungssaal des Landgerichts. −Archivfoto: dpa

Im Mordprozess um den Tod Maria Baumers hat nochmals deren Zwillingsschwester als Zeugin ausgesagt. Sie wurde zur Stimmungslage ihrer Schwester kurz vor deren Verschwinden befragt.

Zudem wurde am Montag vor dem Landgericht Regensburg ein Ausschnitt aus der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" aus dem Jahr 2012 gezeigt, der sich mit dem Verschwinden der 26-Jährigen befasste. Angeklagt ist der Verlobte Baumers. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft tötete er Baumer im Mai 2012 mit einem Medikamenten-Mix und vergrub die Leiche im Wald. Pilzsammler fanden im Herbst 2013 das Skelett.

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Vergangene Woche gab der Angeklagte zu, die Leiche Baumers vergraben zu haben. Mit dem Tod der Frau will er aber nichts zu tun haben. Vielmehr habe sie die Tabletten selber geschluckt. Weil er die Tabletten verbotenerweise von seiner Arbeitsstelle, dem Bezirkskrankenhaus Regensburg, mitgenommen habe, habe er berufliche Konsequenzen gefürchtet und deswegen das Verschwinden Baumers vorgetäuscht. Auch in der ZDF-Sendung hatte er gegenüber dem Moderator Rudi Cerne angegeben, sich nicht erklären zu können, warum seine Verlobte nicht zurückkehre und wo sie sich aufhalte.

Aus Sicht der Anklagebehörde ermordete der Krankenpfleger die Frau, um für eine Beziehung mit einer Patientin frei zu sein. Zudem soll er mit dem Verschwinden seiner Verlobten seinen Studienabbruch rechtfertigen haben wollen. Zunächst hatte der Deutsche in dem Prozess geschwiegen.

− dpa