Berchtesgaden
"Ich gehe mit Wehmut"

17.12.2017 | Stand 20.09.2023, 2:06 Uhr

Hat vier Jahre lang die neuen Dauerausstellung der Doku Obersalzberg mitentwickelt, deren Konzept im Frühjahr das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wird: Dr. Sylvia Necker. − F.: Pfeiffer

Intensiv hat Dr. Sylvia Necker in den vergangenen Jahren an der neuen Dauerausstellung für die Dokumentation Obersalzberg gearbeitet. "Die größte Herausforderung war, etwas zu machen, das jeder besuchen kann", sagt die Historikerin. Bereits im Frühjahr wird die neue Ausstellung für den 20-Millionen-Euro-Bau am Obersalzberg der Öffentlichkeit präsentiert. Necker wird dann bereits an ihrer neuen Wirkungsstätte, der Universität von Nottingham, sein.

"Ich gehe mit Wehmut", sagt Sylvia Necker. "Aber das ist ja ein gutes Zeichen dafür, dass Berchtesgaden für mich ein guter Ort war." Als Ausstellungsmacherin ist Necker bislang viel rumgekommen. Als gebürtige Hamburgerin, die ihre Dissertation über die Architektur im Nationalsozialismus verfasst hat, verschlug es sie nach Linz, um im dortigen Stadtmuseum eine Ausstellung über Hitler-Bauten zu konzipieren. Die Stelle als Kuratorin der Dokumentation Obersalzberg war schließlich der Grund, weswegen sie nach Berchtesgaden weiterzog.

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte begeistert Sylvia Necker seit jeher. Schon in der Schule besuchte sie die Geschichts-AG. Als "total aufregend" empfand sie den Umgang mit der Historie. Das "detektivische Arbeiten" bereitete ihr bereits als Jugendliche viel Spaß. Es war also schon damals klar, in welche Richtung es sie verschlagen würde, dass sie mit Geschichte später auch mal Geld verdienen wollte.

Berchtesgaden mit der Dokumentation auf dem Obersalzberg sei ein ganz besonderer Ort. "Anders als etwa Museen in Berlin es sind." Das Publikum in Berchtesgaden sei ein anderes: "In Berlin machen die Stadtleute eine Museumstour, in Berchtesgaden besucht man die Doku, fährt dann zum Hochlenzer zum Kuchenessen und später rauf auf den Kehlstein." Die Auseinandersetzung mit Geschichte verläuft in Berchtesgaden komplett verschieden. Umso spannender sei es für Necker gewesen, als Ausstellungsmacherin im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte an der neuen Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg zu arbeiten.

− kp

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