Mit einer großen Finissage schließt das Berta-Hummel-Museum am Montag, 22. Juli, nach genau 25 Jahren seine Pforten im Geburtshaus der weltweit bekannten Künstlerin nahe des Massinger Marktplatzes. Das endgültige Ende des Museums soll dies freilich nicht bedeuten. Seit Monaten plant der Bezirk an einem Anbau an das nahe gelegene Freilichtmuseum, in dem das Vermächtnis der Künstlerin inklusive Archiv einen neuen Platz finden soll. Am Donnerstag soll der Entwurf in nichtöffentlicher Sitzung im Massinger Marktrat vorgestellt werden, auch Alfred Hummel wird der Präsentation beiwohnen.
Doch Hummel ist alles andere als zufrieden mit den Entwicklungen. Er kritisiert das Verfahren, wie es zu dem Entwurf gekommen ist. Der Prozess sei komplett "hinter den Kulissen" abgelaufen. "Wir erfahren gar nichts", moniert Hummel. Zudem sei in der Jury, die die Auswahl unter drei Entwürfen getroffen hat, kein ausgewiesener Experte für Architektur vertreten gewesen. Er habe auch große Zweifel daran, dass die kalkulierte Bausumme von 800.000 Euro für den unterkellerten Anbau am Ende ausreichen werde, so der 76-Jährige fort.
Der Kritik, dass in der Jury ein Mangel an Expertise in Sachen Architektur geherrscht habe, tritt Dr. Thomas Pröckl, Vizepräsident des Bezirkstags und Initiator des Anbauprojekts, entgegen. In der Jury sei auch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern vertreten gewesen. Diese sei bei der Jurytagung auch mit einem Architekten vor Ort gewesen. Mit dem Thema geplante Baukosten werde sich der Zweckverband niederbayerische Freilichtmuseen in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch kommender Woche befassen, kündigt Pröckl an. In diesem Rahmen werde auch der Auftrag für die Architekturleistungen vergeben.
− seb
Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag, 11. Juli, im Rottaler Anzeiger