Der "Stern von Bethlehem" als Vorbote von Christi Geburt ist damals kein Komet oder Ähnliches gewesen. Es handelte sich damals, davon geht die Wissenschaft aus, um eine engere Konjunktion von Jupiter und Venus.
Diese hatte sich geschichtlich damals zweimal ereignet, in den Jahren 3 und 2 vor Christus. Derzeit elektrisiert die Astronomen eine ähnliche Konstellation, der "Stern von Bethlehem 2020". Der Mitarbeiter der Sternwarte am Gymnasium Untergriesbach(Landkreis Passau), Markus Kohl, hat in mehreren Aufnahmen für die PNP-Leser das Phänomen dargestellt.
So nah wie derzeit seien die beiden Planeten Saturn und Jupiter fast nie zu sehen, berichtet er. Am Montag befanden sich die beiden "in ihrer für viele Jahre minimalen Distanz" am Himmel. "Ein ,Stern von Bethlehem‘ des Corona-Jahres 2020, könnte man sagen", meint er. Auch kurz vor Christi Geburt standen zwei Planeten so eng, dass sie für das bloße Auge nicht eindeutig zu trennen waren. Der Stern von Bethlehem war eine noch engere Konjunktion von Venus und Jupiter im August des Jahres 3 und im Juni des Jahres 2 vor Christus. "Der Stern von Bethlehem ist keine Legende", zitiert Kohl den Titel eines bekannten Buchs. Das sei mittlerweile mit aufwendiger und fundierter Recherche wissenschaftlich untermauert.
Der Forscher hat dazu auch eine Animation erstellt, die innerhalb von Minuten die Himmelsbewegung zeigt. Diese ist auch auf YouTube eingestellt. Der Lehrer und Mitarbeiter der Sternwarte unterrichtet an der Realschule Hauzenberg auch das Wahlfach Astronomie. Bilder und Videos von diesem seltenen und schönen Ereignis will er im neuen Jahr im Präsenzunterricht zeigen. Markus Kohl meint abschließend: "Vielleicht gibt dieser symbolische ,Stern von Bethlehem‘ ja allen etwas Hoffnung in diesen schweren Zeiten. Dem biblischen ,Stern‘ kam diese Funktion ja auch zu."
− red