Landau/Straßkirchen
Rassegeflügel online ausgestellt

Zucht- und Erhaltungsverein Straßkirchen: Xaver Sichart aus Landau mit 1. und 3. Platz

21.12.2020 | Stand 20.09.2023, 22:32 Uhr

Mit diesem Foto seiner Nürnberger Lerchen mehllicht mit Binden holte sich der Landauer Xaver Sichart einen der beiden ersten Plätze bei den Einzelbildern. −Foto: lnp

Der Rassegeflügelzucht- und –erhaltungsverein Gäuboden und Umgebung mit Sitz in Straßkirchen ist bekannt für die Ausrichtung von großen regionalen und überregionalen Ausstellungen in seiner Gäubodenhalle. Auch heuer wären wieder drei Ausstellungen gewesen, doch auch sie sind der Pandemie zum Opfer gefallen. Doch der Verein war kreativ und hat kurzerhand einen Katalog mit den Fotos der Rassevögel erstellen lassen, den eine Jury bewertete.

Für die Rassegeflügelzüchter ist das Präsentieren ihrer gezüchteten Schönheiten enorm wichtig. Zum einen erfolgt eine fachgerechte Beurteilung des Nachwuchses durch geschulte Preisrichter, zum anderen werden Erfahrungen ausgetauscht, man fachsimpelt über die Bewertung, tauscht oder erwirbt Tiere, um die eigene Zucht zu verbessern. Auch der Öffentlichkeit werden die schönen Rassetiere gezeigt.

Dazu gehört natürlich auch die Vergabe von wertvollen Preisen an die "Besten der Besten". Die Mitglieder des Vereins wetteifern um den höchsten Titel "Züchter des Jahres" und um die Vereinsmeisterschaft. "All das soll wegen Corona nicht möglich sein und der Verein in einen Dornröschenschlag verfallen?", hat man sich beim Verein gefragt. Vorsitzender Franz Hiergeist hatte da eine Idee: Warum nicht eine "digitale Ausstellung"? Sicher kann diese nicht die erwähnte Begutachtung durch Preisrichter ersetzen, aber die Züchter können ihre Tiere im Bild gekonnt festhalten und die Fotos digital ohne großen Aufwand übermitteln.

Zuerst skeptisch, ob dafür Interesse besteht, waren die Zweifel aber rasch weg. Kaum war der Wettbewerb ausgerufen, gingen innerhalb weniger Tage Hunderte von Fotos ein, diese wurden begutachtet, sortiert und katalogisiert. Von jeder Rasse und jedem Farbschlag sollte nur ein Tier abgebildet sein, außer zwei oder mehrere Mitglieder züchten denselben Farbschlag. Aber was wäre ein Wettbewerb ohne Anreiz? Und so wurde eine "Grand Jury", bunt zusammengesetzt aus Politikern, Preisrichtern, fachkundigen Züchtern aus dem In- und Ausland sowie dem Landesverbands- und Bundespräsidium einberufen und ihnen der Entwurf des Katalogs ohne Namen der Züchter mit ganzen 266 Bildern zur Bepunktung übermittelt.

Die Mitglieder der Jury waren von der Idee einer "Pandemie-Ausstellung" begeistert und gaben ihre Voten ab. Diese wurde ausgewertet und es ergaben sich hierdurch, ziemlich eindeutig, die Siegerfotos. Äußerst positiv an dieser zeitgerechten Art der Ausstellung war, dass auch die teilweise sehr weit entfernten Mitglieder wie aus Österreich, Italien, Baden-Württemberg oder Thüringen problem- und kostenlos mitmachen konnten.

Die Spannung über das Ergebnis wuchs von Tag zu Tag. Zum höchsten Titel des Vereins, dem Züchter des Jahres, wurden die Punkte aller eingesandten Fotos addiert, und das ergab ein eindeutiges Ergebnis: Mit 653 Punkten wurde Gerfried Peiner aus Voitsberg/Steiermark Züchter des Jahres 2020. Er bekommt die "Vogelwuid-Glasuhr 2020" als Preis. Gefolgt von Georg Müller, Geiselhöring (443 P.), Xaver Sichart, Landau (430 P.), Siegfried Feil, Wiener Neustadt (414 P.), Franz Hiergeist, Oberschneiding (349 P.), Sabine Jungbauer, Aldersbach (332 P.).

Als beste Einzelbilder wurden punktgleich (je 180 Punkte) eine Gruppe Nürnberger Lerchen von Xaver Sichart und eine Deutsche Modeneser Gazzi Täubin im Farbschlag rotfahlgehämmert von Gerfried Peiner auf den Thron gehoben. Sie erhalten als Preis ein Landesverbandsband.

Die weiteren Preisträger sind Siegfried Feil mit Amherstfasan, Georg Müller mit Voorburger Schildkröpfer gelbfahl, Christian Wintermeier, Gaißing, Schwarzach, mit einem Stamm Federfüßiger Zwerge isabell-porzellanfarbig, Johannes Sagstetter, Michaelsbuch, mit Verkehrtflügelkröpfer rot, die Jugendliche Teresa Baumgartner, Hunderdorf, mit einem New Hampshire-Hahn in goldbraun, Steffen Gruber, Heideland/Thüringen, mit Seldschukentaube schwarz mit weißem Schwanz, Wolfgang Kinateder, Aschenau, mit einer Teichanlagen-Zierente, Marco Eder, Phillipsreuth, mit einem Zwerg-Australorps-Hahn schwarz, Hans Pinczker, Untersiebenbrunn/Österreich, mit Stellerkröpfer gelbgeganselt, Sabine Jungbauer, Aldersbach, mit zwei Seidenhühnern rot beim Spaziergang über die Wiese, die Jungzüchterin Leonie Jungbauer mit einem Stamm Seidenhühner schwarz-weiß-gefleckt, die Zuchtgemeinschaft Jens Passecker und Noah Knapp, Untertullnerbach/Österreich, mit Figurita-Mövchen weiß, Rudi Proll, Dossenheim/Württemberg, mit Dt. Modeneser Gazzi blau mit schwarzen Binden, Josef Götz, Burglengenfeld, mit Hessenkröpfer weiß, die Zuchtgemeinschaft Michael und Heike Huber, Mömbris/Unterfranken, mit einer Dt. Zwerg-Wyandotten-Henne gold-weiß-gesäumt, Marco Gersthofer, Payerbach/Österreich, mit einem Stamm der seltenen schwarzen Breda-Hühner, Richard Weiss, Wiener Neustadt/Österreich, mit Strassertauben rotfahl und Alfons Ettengruber, Kirchberg, mit Huhnschecken schwarz.

Diese Züchter bekommen ein Gäubodenband bzw. die Jugendlichen einen Pokal. Der gesamte Fotokatalog kann auf der Homepage www.rassegefluegel-gaeuboden.de unter Aktuelles/Nachrichten eingesehen werden. Nun hofft der Verein, dass in 2021 die ausgefallenen Jubiläumsschau 2020 nachgeholt werden kann und die beiden weiteren großen Ausstellungen, die Hauptsonderschau der Dt. Modeneser und der Mährischen Strasser und Prachner Kanik sowie die Weltausstellung der Brünnerkröpfer stattfinden können.

− lnp