Neuötting
Himmel und Erde mit Birnen statt Äpfeln

Ein "Arme-Leute-Essen", das es zur Erntezeit in vielen Varianten gibt

22.08.2020 | Stand 21.09.2023, 4:55 Uhr

Optisch ist der "Himmel" zurückhaltend – aber mit essbaren Blüten aus dem Brindlschen Garten wird das Gericht richtig bunt. Und es gilt: "Für welches sie besonders schwärmt, wenn es zweimal aufgewärmt". −Fotos: Lambach

"Himmel und Erde" ist ein uraltes Rezept, eigentlich ein typisches Arme-Leute-Essen: "Jeder hatte Kartoffeln, einen Obstbaum und Speck vom Schlachten", sagt Ines Brindl – und weil das nicht nur in Niedersachsen so war, gibt es "Himmel und Erde" in vielen (norddeutschen, rheinischen) Regionen und in vielen Varianten, meist aber mit Äpfeln oder mit Bohnen – auch das ein typisches Gericht zur Erntezeit im August/September. Ines Brindl mag am liebsten "Himmel und Erde" mit Birnen. Der Name des Gerichts entspricht den Zutaten: "Himmel" für die in den Himmel wachsenden Birnen und "Erde" für die im Boden wachsenden Kartoffeln – passend zum gerade begangenen "Tag der Kartoffel".

ZUTATEN:

Gut ein Kilo vorwiegend festko-chende Kartoffeln

Etwa ein Kilo Birnen

2 EL Zitronensaft, zwei Nelken

1 EL Zucker

250 Gramm durchwachsener Speck

1 1/2 EL Butter

3 Zwiebeln

Etwa 100 Ml Milch

Muskatnuss

Salz, Pfeffer

frische Kräuter zum Garnieren

ZUBEREITUNG:

Die Kartoffeln waschen, schälen und halbieren oder vierteln. In reichlich Salzwasser in etwa 20 Minuten gar kochen (oder Pellkartoffeln kochen).

Inzwischen die Birnen schälen, vierteln, entkernen und in große Stücke schneiden. Mit Zitronensaft, Zucker, Nelken (gern auch Zimt) und etwas Wasser weich dünsten. Die Birnen sollen noch ein bisschen fest sein – das dauert je nach Sorte zwischen drei und fünf Minuten.

Zwei Zwiebeln in kleine Würfel schneiden, die dritte Zwiebel in dünne Ringe.

Den Speck ohne die Schwarte klein würfeln und in einer Pfanne mit einem halben Esslöffel Butter bei schwacher Hitze langsam knusprig braten. Die beiden gewürfelten Zwiebeln zum Speck in die Pfanne geben, goldbraun braten und beiseite stellen. Die Zwiebelringe in einer weiteren Pfanne in etwas Butter ganz langsam hellbraun rösten.

Die Milch erhitzen. Die Kartoffeln abgießen (Pellkartoffeln pellen) und in den Topf zurückgeben. Grob zerstampfen und mit der Milch und 1 Esslöffel Butter vermischen. Birnen im Topf mit dem Birnensaft (Nelken herausnehmen) leicht zerdrücken und unter den Kartoffelstampf geben. Die Masse soll noch stückig sein. Mit Salz, Muskat und Pfeffer würzen.

Den Stampf in tiefe Teller geben. Die Röstzwiebeln obenauf verteilen und mit Kräutern (Schnittlauch und Petersilie, aber auch Majoran und Oregano, evtl. auch etwas Zitronenthymian, eignen sich) garnieren. Als Getränk serviert Ines Brindl ein herbes Pils aus dem Norden. Ines mag "Himmel und Erde" am liebsten im Herbst und "nachdem es zweimal aufgewärmt wurde".

− ina