Pfarrkirchen
Heilpraktiker im Rottal bekämpft Ängste mit virtueller Realität - Video

29.01.2019 | Stand 20.09.2023, 4:26 Uhr |
Korbinian Klinghardt

Die Angst vor Spinnen ist weit verbreitet. Sie wird als Arachnophobie bezeichnet. −Foto: Markus Scholz/dpa

Phobien können Menschen krank machen. Im Rottal verfolgt ein Heilpraktiker einen modernen Therapieansatz. Er nutzt digitale Welten, um Menschen ihre Ängste zu nehmen.

Konfrontation ist der Schlüssel zum Erfolg. Nur wer sich seiner Angst stellt, kann sie langfristig überwinden. Davon ist Gerhard Stummer überzeugt. Sein Spezialgebiet sind Angststörungen. Die meisten seiner Patienten haben Angst, Auto zu fahren oder zu fliegen. Sie haben Angst vor Spinnen oder vor Höhe, leiden unter Zwangsstörungen wie Wasch- oder Kontrollzwang oder unter Sexualstörungen. Um diese Menschen mit ihren Ängsten zu konfrontieren, setzt der 53-jährige Heilpraktiker aus Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) auf die Kombination verschiedener Therapieansätze: Hypnose, EFT-Massage (Klopftherapie) – und vor allem Virtuelle Realität. Deutschlandweit ist er bislang der einzige Verhaltenstherapeut, der auf diese Technik setzt.

"Die alternative Medizin ist nicht sehr Technik-affin." Stummer ist dabei, das zu ändern. Schon früh war er von den Möglichkeiten der Virtuellen Realität (VR) begeistert. Sie ermöglicht die "Immersion", das Eintauchen des Menschen in eine digitale Welt. Auf einem großen Fernseher loggt sich der Heilpraktiker dazu in die Therapie-Software ein. Er kann nun zwischen verschiedenen Szenarien wählen: Höhenangst, Flugangst, Angst vor Spinnen, Angst vor Dunkelheit oder soziale Phobien, wie der Angst, vor vielen Menschen zu sprechen. Das ausgewählte Szenario wird per App auf dem Smartphone geladen und vor die VR-Brille geschnallt, die der Patient aufsetzt. Er hat nun eine 360-Grad-Sicht auf das ausgewählte Szenario, er ist umgeben von der virtuellen Welt. Der Heilpraktiker betrachtet das Szenario währenddessen auf dem Fernseher.

VIDEO: Ängste heilen mit VR-Therapie
(Kamera und Schnitt: Veronika Weidlich)



Mehr dazu lesen Sie am Dienstag kostenlos mit PNP Plus und in Ihrer Passauer Neuen Presse (Online-Kiosk).

Artikel kommentieren