Freilassing/Salzburg
Grenzenlos: Notärzte und Sanitäter immer öfter im Nachbarland im Einsatz

17.08.2022 | Stand 21.09.2023, 23:45 Uhr

Bei einem Radunfall bei Unterjettenberg versorgten zufällig vorbeikommende Sanitäter eines Krankenwagens aus dem Pinzgau einen verunglückten Radfahrer, der aus Wien stammte. −Foto: BRK BGL

52 Mal waren Salzburger Notärzte im ersten Halbjahr 2022 im grenznahen Bayern im Einsatz, umgekehrt kamen bayerische Notärzte 29 Mal in die Stadt Salzburg und das gesamte Bundesland, um dort bei Bedarf auszuhelfen.



Die Zahlen beinhalten sowohl die Einsätze von Notarztfahrzeugen, als auch die Notarzt-Hubschrauber. Die gegenseitige Hilfe kommt nicht nur bei größeren Einsätzen zum Tragen, sondern zum Beispiel auch, wenn die diensthabenden Notärzte im jeweiligen Land schon Patienten behandeln und nicht verfügbar sind. Koordiniert werden die grenzenlosen Einsätze in Salzburg vom Roten Kreuz, in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land von der Leitstelle für die Rettung und Feuerwehr in Traunstein.

Neben den Notarzt-Einsätzen bei lebensbedrohlichen Zuständen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder schweren Unfällen gibt es auch die sogenannten Notfall-Einsätze und die Ambulanzfahren, hier kommen Rettungstransportwagen ohne Notarzt und Krankenwagen zum Einsatz. Salzburger Wagen und Teams versorgten im ersten Halbjahr 2022 genau 30 Mal bayerische Patienten, umgekehrt versorgten bayerische Rettungswagen 49 Mal in Stadt und Land Salzburg Patienten. "Diese 49 Einsätze teilen sich auf in neun Verlegungsfahrten von der Christian-Doppler-Klinik oder dem Landeskrankenhaus in eine bayerische Klinik, dazu sechs Heimfahrten, alle vom Landeskrankenhaus ausgehend, und 34 Ambulanzrückfahrten", so Josef Gschwendner, Geschäftsführer der Integrierten Leitstelle in Traunstein, zuständig auch für das Berchtesgadener Land.

Über die Leitstellen in Salzburg und Traunstein koordiniert

Notarzt- und Notfalleinsätze werden in der Regel über die Leitstellen in Salzburg und Traunstein koordiniert, aber erfolgen oft auch spontan, wenn zum Beispiel ein Salzburger Rettungswagen auf der Fahrt über das Kleine Deutsche Eck über einen Radunfall von Passanten informiert wird, so passiert Anfang Juli, als ein 69-jähriger Wiener mit seinem Rad zwischen Unterjettenberg und dem Sichlersteig gestürzt war und bewusstlos liegen blieb. Andere Radfahrer hielten einen Krankenwagen des Salzburger Roten Kreuzes an, der ohne Patient auf der Rückfahrt in den Pinzgau war. Die Salzburger Sanitäter versorgten den verunglückten Radfahrer bis zum Eintreffen der bayerischen Kollegen.