Wie vielen Vereinen und Gruppierungen spielt Corona auch der Trachtenblaskapelle übel mit. Seit Ende Oktober 2020 dürfen keine Gesamtproben mehr stattfinden. Eine Tatsache, die vor allem der Dirigentin Lea Schwarz unter die Haut geht und sie nach einem Ausweg aus dem Dilemma suchen ließ. Die Lösung: Nach einer über viermonatigen Pause wird seit einiger Zeit einmal in der Woche online geprobt.
Geübt werden – wie in einer normalen Probe – derzeit vor allem Swing- und Popnummern, sagt Lea Schwarz, "aber auch das Marschmusikrepertoire wird erneuert." Da noch kein Zusammenspiel mit mehreren Musikern gleichzeitig möglich ist, werden die Stücke als Playback übertragen. Somit hat jeder Musiker immer die Möglichkeit, mit dem vollen Orchestersound im Hintergrund zu spielen. Und so können bei vorab zugeschnittenen Ausschnitten der Playbacks einzelne Stellen im Detail geprobt und Stücke erarbeitet werden. Um wieder miteinander musizieren zu können, spielen einige Musiker gleichzeitig mit Familienmitgliedern oder einem Freund vor dem Bildschirm. Wichtig ist für die Dirigentin, dass die Musiktheorie und der Spaß nicht zu kurz kommen. Deshalb wird bei kleinen Quizwettbewerben das Wissen über Rhythmik, Intervalle, Akkorde und Instrumentenkunde aufgefrischt.
Die Aktion findet bei den Musikern großen Anklang, und die Rückmeldungen sind sehr gut. Die Proben erfreuen sich allgemeiner Akzeptanz, und durch den wöchentlichen Rhythmus kehrt wieder eine gewisse Routine ein. Neben den musikalischen Aspekten darf die Gemeinschaft nicht fehlen – und so bleibt man nach den Proben für gemeinsame Gespräche und virtuelle Geselligkeit beieinander. "Dennoch freuen wir uns alle auf den Tag, der wieder reguläre Proben und geselliges Beisammensein erlaubt", sagt Dirigentin Lea Schwarz.
