Töging/Geratskirchen
Gemaltes Wissen: Tögingerin mit dem Job der besonderen Art

15.02.2015 | Stand 19.09.2023, 7:01 Uhr

Ein Habicht fehlt noch in ihrer Sammlung, also malt Diplom-Geologin Esther Lindner kurzerhand einen. − Fotos: Stummer

Strich um Strich entsteht das Bild. Mit scheinbar ernstem Blick schaut der Habicht auf Esther Lindner, die konzentriert das grau-weiße Gefieder des Vogels mit Aquarellfarbe aufträgt. "Der Habicht ist Vogel des Jahres 2015" , erläutert die 37-Jährige, und ein Habicht fehlt noch in ihrer Sammlung. Also zeichnet sie kurzerhand einen.

Lindners Passion ist das Malen. Detailgetreu und absolut realistisch entstehen so die Bilder von der heimischen Flora und Fauna. Vom kleinsten Insekt bis hin zum röhrenden Hirsch – die Tögingerin, die erst vor einem Jahr nach Geratskirchen umgezogen ist, hat sie alle gemalt. Esther Lindner malt seit ihrer Kindheit. Dass daraus später mal ein Beruf werden könnte, hat die studierte Diplom-Geologin damals schlecht ahnen können. Ein Zufall war es, der dazu führte, dass Lindner heute die Zeichnungen für Infotafeln auf Lehrpfaden, in Umweltgärten oder Naturschutzgebieten anfertigt. Eine Freundin, die bei "Treffpunkt Wildland", einer Umweltbildungseinrichtung des Landesjagdverbandes Bayern, tätig ist, suchte jemanden, der ein paar Pflanzen malen konnte und fragte Lindner, ob sie einspringen könnte. Das war vor rund zehn Jahren, mittlerweile fertigt sie immer wieder Auftragsarbeiten.

Vom Entwurf bis hin zum fertigen Schild: Lindner malt die Tiere und Pflanzen, schreibt die Infotexte und baut dann die hölzernen Infotafeln zusammen. Vor allem im Landkreis Mühldorf stehen zahlreiche ihrer Tafeln, aber auch in der Lernwerkstatt Natur in Klugham bei Kastl und im Umweltgarten in Wiesmühl sind ihre Exponate zu finden. Zudem war sie auf der Landesgartenschau in Rosenheim vertreten, und im Lichthof des Schlosses auf der Herreninsel gibt es ihre Fledermäuse zu sehen.

Mehr dazu lesen Sie am Montag, 16. Februar, im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger.