Traunstein
"Fridays for Future": Online und mit Kreide für den Klimaschutz

23.04.2020 | Stand 19.09.2023, 6:17 Uhr

Klimaprotest via Laptop statt Großdemos auf der Straße: Tobias Kohler von der "Fridays for Future"-Ortsgruppe Traunstein hofft, dass die Corona-Krise auch dem Umweltschutz hilft. Denn die Politik lerne gerade, dass man die Empfehlungen der Wissenschaftler umsetzen sollte. −Foto: privat

Für den Klimaschutz zu Hunderten auf die Straße gehen – das ist für die "Fridays for Future"-Bewegung in Corona-Zeiten nicht möglich. Dennoch bleiben die jungen Umweltschützer am Ball. Die rund zehn Hauptorganisatoren von "Fridays for Future" (FfF) Traunstein haben ihre Unterstützer in der Region dazu aufgerufen, Slogans und Sprüche auf Plakaten und Transparenten zu fotografieren und ihnen zu senden. "Aus allen Bildern erstellen wir eine große Collage, die wir am Freitag via Instagram und Twitter ins Netz stellen", sagt Tobias Kohler – als heimischen Protestbeitrag zum internationalen Netzwerkstreik (www.klima-streik.org).

Der 16-Jährige aus Lauter bei Traunstein und seine Mitstreiter wollen am Freitag, 24. April, aber auch in der Großen Kreisstadt ein Zeichen setzen. "Wir werden in mehreren Zweierteams ausschwärmen und an verschiedenen Stellen in Traunstein mit Kreide Demosprüche auf den Asphalt malen." Auch wenn die Pandemie die Schlagzeilen beherrsche, dürfe der Klimaschutz nicht aus dem Bewusstsein der Menschen verschwinden. "Wenn nichts unternommen wird, gibt es laut Weltgesundheitsorganisation durch die Erderwärmung auf lange Sicht Hunderttausende Tote", sagt Tobias Kohler. Weil die verheerenden Langzeitfolgen in Deutschland aber noch nicht so stark zu spüren seien, fehle es am politischen Willen, endlich wirksam zu handeln. Der Zehntklässler des Chiemgau-Gymnasiums Traunstein verweist auf die enormen Maßnahmen und Hilfspakete, die jetzt wegen der Corona-Folgen in kürzester Zeit auf den Weg gebracht werden. "Man sieht, was möglich wäre, wenn man wirklich will." Diese Entschlossenheit wünscht sich Tobias Kohler auch für den Klimaschutz. Dabei ist er überzeugt, dass die Corona-Krise dazu beitragen kann, die Welt auch beim Umweltschutz endlich in die Gänge zu bringen. "Die Virusbekämpfung zeigt uns, dass man man auf die Wissenschaft hören sollte, dass man das, was die Experten – derzeit die Virologen – empfehlen, auch umsetzen sollte." Ansonsten steuere man auf eine Katastrophe zu, das zeige die Pandemie gerade am Beispiel USA und Donald Trump.

Mehr dazu am 24. April im Trostberger Tagblatt und Traunreuter Anzeiger.