Kirchham
Freudiges Wiedersehen der Goldhaubenfrauen

03.07.2022 | Stand 21.09.2023, 0:54 Uhr

Im großen Zug bewegten sich die 120 Goldhaubenfrauen zum Gottesdienst in die Pfarrkirche. −Fotos: Diet

Vom tiefblauen Himmel strahlte am gestrigen Sonntag die Sonne mit den glänzenden Goldhaubenfrauen aus dem Passauer Land, aus dem oberösterreichischen Innviertel und aus dem salzburgischen Tennengau beim 44. bayerisch-österreichischen Goldhaubentreffen in Kirchham um die Wette.

120 Goldhauben beim Kirchenzug mit dabei

Nach zweijähriger Pause wegen Corona feierten rund 120 Goldhaubenfrauen ein freudiges Wiedersehen beim gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Martin und beim gemeinsamen Mahl erstmals im schattigen Biergarten vom Bauerwirt. Im Schulhof stellten sich die feschen Goldhaubenfrauen zum Kirchenzug auf, der vom Kirchhhamer Spielmannszug unter der Leitung von Gerhard Penninger und den beiden Feuerwehren Kirchham/Schambach sowie der KSK Kirchham angeführt wurde. Als Ehrengeleit hatten sich in den Kirchenzug auch Bürgermeister Anton Freudenstein, stellvertretender Landrat Klaus Jeggle, Kulturreferent Christian Eberle, vom Kultur- Tourismusamt des Landkreises Maria Denkmeier und zahlreiche Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden eingereiht.

"Diese Tradition bringt Glanz ins Leben"

Mit klingendem Spiel führte der Weg zur Kirche, wo Pfarrer i. R. Hans Herlinger am Kircheneingang die Goldhaubenfrauen mit dem Altardienst erwartete. An der Orgel begleitete Thomas Prinz den Gottesdienst, bei dem die Leiterin der Kirchhamer Goldhaubengruppe, Nicole Nagel, Lesung und Fürbitten vortrug. Pfarrer Herlinger freute sich, dass die Goldhaubenfrauen ihre Tradition an die jungen Leute weitergeben. "Diese Tradition bringt Glanz ins Leben. Er wird hineinleuchten in den ewigen Glanz Gottes", so der Geistliche. Er dankte den Frauen für den Einsatz für das Gute in einer unheilvollen Welt, für ihre Einheit und ihren Zusammenhalt, vor allem aber für ihren Mut, sich zum Glauben zu bekennen.

Die Leiterin der Kirchhamer Goldhaubengruppe, Nicole Nagel, begrüßte die österreichischen Gruppen aus den Bezirken Schärding, Ried, aus Golling bei Salzburg und aus dem Passauer Land von Aicha v. Wald, Bad Füssing, Bad Griesbach, Bayerbach, Fürstenzell, Hauzenberg, Kirchham, Neuhaus, Passau, Pocking, Ruhstorf und Vornbach. Nagel betonte: "Wir mit unseren Goldhauben und dem bodenlangen Seidenkleid unterstreichen hoheitsvoll die Wohlgestalt unseres weiblichen Körpers und verkörpern dadurch den Glanz der Tradition. Es ist wundervoll, heute in einer bewusst schweren Zeit ein Stück Tradition, Brauchtum und Freundschaft erleben zu dürfen."

Das Brauchtum zu den Menschen hinaustragen

Nagel fordert die Frauen dazu auf, das Brauchtum zu den Menschen hinauszutragen und die Tracht mit Stolz und Liebe für die Heimat und den Glauben zu tragen. Sie dankte allen für ihr Kommen, der Gemeinde mit Franz Mühldorfer für die Unterstützung, Pfarrer Hans Herlinger, der Feuerwehr für die Verkehrsabsicherung, dem Spielmannszug für die musikalische Begleitung, dem Organisten und der Mesnerin, Christine Schneider für die Blumendeko und der Familie Bauer für die Bewirtung.

Stellvertretender Landrat Klaus Jeggle sprach von einer tollen Veranstaltung, die einen angenehmen Kontrast zu den täglichen Fernsehbildern liefert. "Bayern lebt von der Tradition und der Moderne", stellte Jeggle heraus. "Ihr bereichert viele Feste, verwässert und modernisiert die Tracht nicht und tragt als großartige Gemeinschaft zu einem zufriedenstellenden Leben auf dem Land bei."

"Bei diesem Anblick geht einem das Herz auf"

Bürgermeister Anton Freudenstein erklärte: "Bei diesem Anblick geht einem das Herz auf. Es ist erfreulich, dass ihr nach zweijähriger Unterbrechung wieder den Weg nach Kirchham gefunden habt. Mein Dank gilt vor allem Nicole Nagel für die Vorbereitung der Veranstaltung, die wir hoffentlich auch in den nächsten Jahren weiterführen können."
Mit einem Blumenstrauß dankte Nagel der scheidenden Bezirksobfrau des Bezirkes Schärding, Erni Schmidleitner, für die langjährigen Beziehungen nach Bayern. Auch ihre Nachfolgerin Anita Kieslinger versprach, diese guten Verbindungen zwischen den Gruppen diesseits und jenseits des Inn auf keinen Fall abreißen zu lassen.

− di