Grafenau
Storchennachwuchs trägt jetzt Ringe

03.07.2022 | Stand 22.09.2023, 0:43 Uhr

Behutsam wurden den Grafenauer Jungstörchen leichte Kunststoffringe angelegt. −Foto: Nationalpark Bayerischer Wald

Für die Stadtfeuerwehr war es mittlerweile ein routinierter Einsatz. Sie brachte ihre Drehleiter vor der Nationalparkverwaltung in Stellung, um Verena Rupprecht vom Landesbund für Vogelschutz zum Nest der Störche zu bringen. Denn: Die jährliche Beringung der Jungvögel stand auf dem Programm. Somit sind die beiden kleinen Störche nun auch in Zukunft eindeutig identifizierbar.

War der Korb erstmal in Position, ging alles ganz schnell. "Die Eltern flüchteten, sobald wir in die Nähe des Horstes kamen", berichtete Rupprecht kurz nach der erfolgreichen Aktion. "Der Nachwuchs hingegen verhielt sich ruhig, verfiel in einen Scheintod." So ließen sich die ganz leichten Kunststoff-Erkennungsringe mit den Nummern A1P08 und A1P09 in wenigen Augenblicken an den Beinen der Vögel anbringen. Schon während die Drehleiter wieder einfuhr, kamen die Eltern zurück ins Nest und überzeugten sich davon, dass ihre am 30. Mai geschlüpften Jungen bei bester Gesundheit sind.

Und der Zweck der Aktion? Die Ringe können denselben Zweck wie ein menschlicher Fingerabdruck erfüllen. Wird die Nummer wiederentdeckt, weiß man, wohin es die Vögel verschlagen hat. Die Ringe stammen übrigens von der Vogelwarte Radolfzell am Bodensee, über die es immer wieder auch Nachrichten von Jungstörchen der vergangenen Jahre gab.

Meldungen findiger Vogelbeobachter ist es zu verdanken, dass ein in Grafenau geborener Storch mittlerweile in Polen gesichtet wurde. Ein anderes Tier hat sich in Mittelfranken niedergelassen.

− npv