Schönau
Forscher warnt: Warme Sommer setzen Eiskapelle am Königssee zu

09.02.2019 | Stand 21.09.2023, 22:08 Uhr

Wird Jahr für Jahr kleiner: die Eiskapelle an der Watzmann-Ostwand. −Foto: Nationalpark

Der Eisschwund an der Eiskapelle wird immer deutlicher sichtbar. Von einst rund 50.000 Quadratmetern sind aktuell gerade mal 12.000 Quadratmeter übriggeblieben, berichtet Höhlenforscher Andreas Wolf. Der Experte erklärt den Zusammenhang von warmen Sommern, Schmelzprozessen und der Faszination an der Watzmann-Ostwand.

Schon im zarten Alter von vier Jahren zog es den Wissenschaftler an den besonderen Ort. Mit seinen Eltern besuchte er im Urlaub das Naturereignis. Später beschäftigte ihn das Thema in seiner Diplomarbeit. " Die systematischen Forschungen an der Eiskapelle, an denen ich zu arbeiten begann, starteten im Jahr 1991." Wolf erklärt die Entstehungsgeschichte der Eiskapelle: "Im Windschatten der Watzmann-Ostwand wird sie nur durch die winterlichen Niederschläge genährt. Das schattige Trogtal mit relativ geringer jährliche Sonneneinstrahlung ermöglicht den Erhalt der Firn- und Eismassen in dieser eher ungewöhnlichen, niedrigen Höhenlage." Vor allem die warmen, nassen Sommer setzten ihr jedoch ziemlich zu.

Schon in naher Zukunft wird nur eine deutlich kleinere Variante der derzeitigen Eismasse existieren. Über deren Ausmaße und Größe kann nur spekuliert werden, sagt der Forscher. Für ein Aufhalten des Schmelzprozesses müsste die Jahresmitteltemperatur wieder deutlich sinken. Ferner müssten die stark reduzierten winterlichen Niederschläge wieder das Niveau des vergangenen Jahrhunderts erreichen.

− kp

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